Bad Hersfeld (ots) - BAD HERSFELD - Am Mittwoch (15.03.) führten Beschäftige der Regionalen Verkehrsdienste (RVD) Bad Hersfeld und Vogelsberg sowie der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld eine Schwerverkehrskontrolle an der Bundesstraße 27 bei Bad Hersfeld durch.
In der Zeit von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr kontrollierte die Polizei insgesamt 33 Sattel- und Lastzüge sowie ein Traktorgespann. Sie beanstandete dabei 21 Fahrzeuge. Für fünf Lkw endete die Fahrt an der Kontrollstelle, bis die festgestellten Mängel beseitigt waren.
Die Einsatzkräfte leiteten 14 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten ein. In sechs Fällen bemängelten sie die Ladungssicherung, ein Lastzug überschritt die maximal zulässige Fahrzeughöhe. Zwei Fahrer verstießen gegen das bestehende Durchfahrtsverbot auf der Bundesstraße, einer hatte keinen Sicherheitsgurt angelegt. Eine Anzeige nach dem Güterkraftverkehrsgesetz leiteten die Ordnungshüter ein, weil ein Fahrer die Genehmigung für den grenzüberschreitenden Güterkraftverkehr nicht vorlegen konnte, eine weitere, weil der Fahrer keinen gültigen Ausweis mitführte. Ein 46-jähriger polnischer Lastzugfahrer führte einen unzulässigen Kabotageverkehr durch. Unter Kabotage versteht man den Transport von Gütern innerhalb Deutschlands durch ein Fuhrunternehmen mit Sitz im Ausland.
Ein 36-jähriger französischer Sattelzugfahrer konnte bei seiner Kontrolle lediglich eine abgelaufene französische Identitätskarte sowie die Kopie seines ebenfalls abgelaufenen Führerscheins vorlegen. Erst aufwendige Ermittlungen, bei der auch Dienststellen der Polizei in Frankreich beteiligt waren, bestätigten die Identität des Mannes. Er hatte sogar inzwischen einen neuen Führerschein erhalten, den er jedoch offenbar zu Hause vergessen hatte. Da jedoch die Lenkzeiten des Franzosen überschritten waren, muss er mit einem Bußgeld von weit über 1.000 EUR rechnen.
Ein Lkw-Fahrer aus Kaufungen hatte insgesamt 300 kg alte Lithiumknopfzellen-Batterien in Sammelboxen geladen. Der 47-Jährige konnte zwar alle erforderlichen Dokumente für dieses Gefahrgut vorlegen, die Ladung war jedoch völlig unzureichend gesichert. Den Halter des Transportfahrzeuges erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 800 EUR, der Fahrer muss 300 EUR zahlen. Er durfte erst weiterfahren, nachdem seine Fracht ordnungsgemäß gesichert war.
Auch ein polnischer Sattelzugfahrer hatte 24 Tonnen Eisenrohre nicht vorschriftsmäßig gesichert. Die Beamten leiteten ein Verfallsverfahren ein. Das heißt, den zu erwartenden Gewinn aus der Fahrt in Höhe von 3.210 EUR muss das ausländische Unternehmen an die Staatskasse zurückzahlen.
Mehrere Rundballen Heu hatte ein angehaltener Traktorfahrer aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf seinem Anhänger geladen. Die Ladungssicherung war auch hier völlig unzureichend. Weiterhin fehlte das 25 km/h-Schild an dem zulassungsfreien landwirtschaftlichen Anhänger. Dies hat zur Folge, dass dieser zulassungspflichtig geworden war.
Bei dem 51 Jahre alten Fahrer eines Lkw aus dem Landkreis Kassel bestand der Verdacht, dass an seinem digitalen Kontrollgerät manipuliert wurde. Die Beamten stellten ungewöhnliche Aufzeichnungen der gefahrenen Geschwindigkeit fest. Mit Begleitung der Polizei musste der Fahrer in eine Werkstatt nach Kirchheim fahren. Dort zogen die Polizisten einen technischen Sachverständigen hinzu. Nach aufwendiger Untersuchung und Auslesen der Fehlerspeicher stellten sie letztlich fest, dass an dem Kontrollgerät nicht manipuliert wurde. Es lag lediglich ein technischer Defekt vor. Das Gerät muss nun unverzüglich gewechselt werden.
"Die Vielfalt der festgestellten Verstöße aus zahlreichen Bereichen des Verkehrsrechtes machte auch an diesem Tag wieder deutlich, dass eine hochqualifizierte und spezialisierte Verkehrsüberwachung wichtig ist.", erklärt Polizeihauptkommissar Jörg Hämmelmann. Der Chef des Bad Hersfelder RVD macht daher deutlich: "Wir setzen die Kontrollen fort!"
Berichterstatter: Jörg Hämmelmann, RVD Bad Hersfeld
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