Polizei warnt vor dem sog. Enkeltrick – 77-Jährige aus Varel sollte ihrem angeblichen Neffen 10.000 EURO leihen – das Geld hätte sie nie wieder gesehen…

Wilhelmshaven (ots) - Am Dienstagnachmittag, 14.03.2017, klingelte bei einer 77-Jährigen aus Varel das Telefon. Der Anrufer stellte sich der älteren Dame als ihr Neffe "Matthias" vor. Mit einer geschickten Gesprächsführung hat der Anrufer die Geschädigte dazu gebracht, ihn tatsächlich zunächst als ihren Neffen anzuerkennen.

In dem Telefonat gab er an, dass er aus Berlin komme und aus beruflichen Gründen in Bremerhaven eine Wohnung gekauft hätte, ein Notar sei bereits involviert. Nun bräuchte er für den Wohnungskauf noch Geld und fragte die Seniorin, ob sie ihm nicht 10.000,- oder 15.000,- Euro leihen könnte. Falls sie Gold hätten, würde sie das auch annehmen.

In dem Gespräch "einigte" man sich schließlich auf die Summe von 10.000,- Euro. Da er sowieso an Varel vorbeifahre, würde er das Geld abholen kommen.

Der Anrufer habe außerdem nach ihrer Bank und der Entfernung zu ihrer Wohnung gefragt sowie noch den Hinweis gegeben, dass sie ihre Bank-Karte und ihren Personalausweis zur Geldabholung mitnehmen solle.

Weiterhin hätte er eindringlich darum gebeten, dass sie niemandem etwas erzähle.

Es erfolgten nach dem ersten Telefonat noch weitere Anrufe, in denen u.a. gefragt wurde, ob sie das Geld schon abgeholt hätte. Nachdem der 77-Jährigen Zweifel aufkamen, beendete sie die Gespräche und legte auf.

"Die 77-Jährige hat genau richtig gehandelt und bei ihren ersten Zweifel noch am Nachmittag die Polizei verständigt", lobt Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland und erklärt, dass sich durch den am Telefon behaupteten Wunsch oder Schicksalsschlag eines angeblichen Angehörigen, gerade ältere Personen genötigt fühlen, das geforderte Geld zu besorgen. "Wenig später werden die Geschädigten dann von dem Geldabholer zu Hause aufgesucht und geben die oft 4- oder 5- stelligen Geldsummen an die unbekannten Täter heraus."

Das Phänomen "Enkeltrick" bei denen oftmals ältere Mitbürger geschädigt werden sollen, sind leider nach wie vor ein großes Thema, das die Polizei immer wieder beschäftigt.

Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang insbesondere an die jüngeren Angehörigen älterer Menschen, über die Gefahren zu sprechen, die sich hinter der dreisten Masche dieser Betrüger verbergen.

Erfahrungsgemäß kann davon ausgegangen werden, dass es sich nicht nur um einen Anruf in Varel gehandelt hat, so dass auch andere Geschädigte gebeten werden, sich bei der Polizei zu melden, die Anrufe dieser Art erhalten haben. Die Polizei bittet Zeugen, sich mit der Polizei Varel unter der Rufnummer 04451 923-0 in Verbindung zu setzen.

Die Polizei warnt vor dieser Masche und rät eindringlich

Seien Sie misstrauisch, wenn Personen am Telefon Geldbeträge oder Schmuck/Gold von ihnen fordern! Geben Sie keine Details zu ihren familiären Verhältnissen preis! Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen immer direkte Rücksprache mit den angeblich betroffenen Angehörigen! Verständigen Sie über Notruf 110 die Polizei!

Für ein persönliches Beratungsgespräch kann man sich jederzeit an die Beauftragte für Kriminalprävention Katja Reents unter der Rufnummer 04421/942-108 bzw. an Eugen Schnettler, Präventionsbeauftragter des Polizeikommissariats Varel, Rufnummer 04451/923-146 wenden.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
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