Cloppenburg/Vechta (ots) - Cloppenburg - 61-jährige wird Opfer bei Betrug durch falsche Amtsperson
Mitte Februar 2017 erhielt eine 61-jährige Frau aus dem Landkreis Cloppenburg einen Anruf der vermeintlich von ihrer Bank ausging. Die angezeigte Telefonnummer auf ihrem Display stimmte mit der Nummer der Bank überein. Der Anrufer, der sich als Bankmitarbeiter ausgab, teilte ihr mit, dass ihr Konto gepfändet worden sei und sie sich mit der Staatsanwaltschaft in Hamburg über eine mitgeteilte Telefonnummer in Verbindung setzen solle. Unter dieser Telefonnummer meldete sich schließlich eine männliche Person, die vorgab, Staatsanwalt zu sein. Der vermeintlich promovierte Amtsträger erklärte der Geschädigten, dass sie hoch verschuldet sei. Sie habe angeblich während eines zurückliegenden Telefonates einem Geschäft zugestimmt, aus dem nun eine sechsstellige Geldforderung offen sei. Der vermeintliche Staatsanwalt gab sich hilfsbereit und zeigte einen Plan auf, um eine Verschlimmerung der Situation zu verhindern. Die Geschädigte tätigte auf das Anraten des Mannes immer wieder vierstellige Zahlungen per Bargeldüberweisung über einen Finanzdienstleister an verschiedene Konten im Ausland. Als die finanziellen Mittel knapp wurden, vertraute sich die Geschädigte vor kurzem einem Anwaltsbüro an. Schnell war klar, dass dies eine Betrugsmasche war. Man erstattete kürzlich Strafanzeige bei der Polizei Cloppenburg. Die Ermittlungen in dieser Sache wurden aufgenommen. Es bewahrheitete sich, dass der ursprüngliche Anruf nicht von der heimischen Bank ausging und auch der promovierte Staatsanwalt nicht existierte. Immer wieder häufen sich die Fälle von Betrugsdelikten durch vorgetäuschte Polizeibeamte und andere Amtsträger. Die Geschädigten, meist Senioren, erhalten zunächst einen einfachen Telefonanruf. Trügerisch ist dabei, dass auf dem eigenen Telefon eine vertraute Nummer erscheint. Am anderen Ende meldet sich der vermeintliche Bankangestellte, Polizeibeamte, Staatsanwalt oder ein anderer Amtsträger und setzt seine Opfer unter Druck, verspricht beispielsweise Strafmilderung, erweckt Vertrauen und verlangt Geheimhaltung - Ziel ist es, das Opfer zu bewegen, Geld zu überweisen oder zu übergeben. Hinter dieser Masche stecken fast immer international agierende Netzwerke. Die Polizei und auch andere Behörden werden am Telefon keine Vermögensbestände abfragen. Im Falle eines derartigen Anrufes bietet es sich an, die Polizei Cloppenburg (04471 18600), die Polizei Vechta (04441 9430) oder eine andere zuständige Polizeidienststelle selbst anzurufen oder aufzusuchen und sich nicht dorthin weiterverbinden zu lassen.
Markus Witten
Polizeiinspektion Cloppenburg / Vechta
Pressestelle
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