Trickbetrüger rufen Senioren an

Siegburg (ots) - Gleich drei Fälle von versuchtem Trickbetrug wurden am 29.03.2017 angezeigt. Glücklicherweise erlangten die Täter keine Beute. Im ersten Fall wurde ein 81-jähriger Siegburger in der Alfred-Keller-Straße von einer Frau angerufen. Diese gaukelte dem Mann vor, seine Enkelin zu sein. Dann tischte sie ihm eine angebliche Notlage auf. Sie gab an eine Wohnung kaufen zu wollen und nun wegen eines Überweisungsfehlers dringend 40000,- Euro zu benötigen. Als der Senior mitteilte, dass er so viel Geld nicht habe, erkundigte sich die Anruferin nach Wertgegenständen in der Wohnung. Ein angekündigter Besuch der falschen Enkelin fand nicht statt. Am selben Tag erhielt auch eine ebenfalls 81-jährige Siegburgerin in der Schubertstraße einen solchen Anruf. Wieder gab sich eine Frau als Enkelin aus und benutzte dabei sogar den Vornamen einer echten Enkelin des Opfers. Hier teilte die Anruferin mit, soeben eine Wohnung ersteigert zu haben und nun einen Teil des Kaufpreises sofort bezahlen zu müssen. Die Seniorin, die sich nicht sicher war, ob es sich tatsächlich um die Enkelin handelt, lehnte ab und verwies auf ihre Tochter. Daraufhin kündigte die Anruferin einen Besuch in einer Stunde an, der jedoch ebenfalls nicht erfolgte. Die 81-Jährige meldete sich bei ihrer Tochter, die sofort den versuchten Betrug erkannte. Dies bestätigte sich zudem bei einem Telefonat mit der echten Enkelin. Sehr schlau verhielt sich eine 93-Jährige aus der Siegburger Ludwigstraße, die ebenfalls einen derartigen Anruf von einer unbekannten Frau erhielt. Als sie mit "Omi" angesprochen wurde, fragte sie, ob da die "Christine" am Telefon sei. Die Anruferin bestätigte das und die Siegburgerin wusste sofort, dass sie belogen wurde, weil sie keine Enkelin Namens "Christine" hat. Trotzdem hörte sich die 93-Jährige die Geschichte der Fremden an. Sie wollte 30000,-Euro haben, weil sie sich nach Verlusten bei spekulativen Geldgeschäften in einer Notlage befinden würde. Die Seniorin ging zum Schein darauf ein und vereinbarte ein Treffen. Anschließend informierte sie mit ihrer Tochter die Polizei. Zum vereinbarten Zeitpunkt erschien jedoch niemand. Die Polizei warnt wiederkehrend vor dieser Trickbetrugsmasche, da sie in vielen Varianten immer wieder versucht wird und als "Enkeltrick" bezeichnet wird. Die Täter versuchen meist Senioren zu bedrängen und täuschen finanzielle Notlagen vor. Die Opfer sollen von der Bank Geld abheben und zu vereinbarten Zeiten an Kuriere übergeben oder Überweisungen auf Auslandskonten vornehmen. Die Täterinnen und Täter sind meist Teil von organisierten Banden, die aus dem Ausland agieren. Durch Manipulationen mittels IT-Technik können die Anrufe in der Regel nicht zurückverfolgt werden. Dabei geben sich die Täter oft auch als Polizisten, Rechtanwälte oder sonstige Amtsträger aus, um die Opfer zu Geldzahlungen zu bewegen. Die Polizei rät, sich niemals auf die angebliche Identität der Anrufer zu verlassen. Im Zweifel sollte immer geprüft werden, ob es sich wirklich um die vorgebliche Person handelt.(Ri)

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