Im Drogenrausch auf die Fahrbahn gelaufen

Jülich (ots) - Ein 36 Jahre alter Mann aus Jülich verursachte am Sonntagmittag einen Polizeieinsatz, nachdem er wahllos auf Autos gesprungen war. Einen Zeugen, der versucht hatte den Jülicher zu beruhigen, hatte der 36-Jährige sogar noch gebissen.

Mehrere Streifenwagen fuhren am Sonntag gegen 12:05 Uhr zur L 264 nahe der Ortslage Stetternich. Hier war der Mann aus einem angrenzenden Waldstück gekommen und quer über die Fahrbahn gelaufen. Ein 46-jähriger Heinsberger, der mit seinem Wagen die L 264 aus Richtung Welldorf kommend in Richtung Stetternich befuhr, bremste sofort ab. Der Jülicher sprang daraufhin auf die Motorhaube des Heinsberger Autofahrers. Anschließend lief er scheinbar unverletzt weiter gen Welldorf und stürmte auf eine weitere Fahrzeugfront zu: ein 25 Jahre alter Mann aus Dormagen war in gleicher Richtung unterwegs wie der Vorausfahrende aus Heinsberg, und stoppte sein Auto, als er den 36-Jährigen wild gestikulierend auf sich zulaufen sah. Auch ihm schmiss sich der Jülicher auf die Motorhaube, blieb kurz rücklings liegen und rannte dann weiter vom Ort des Geschehens weg. Hier begegnete er einem 54 Jahre alten Mann aus Linnich, der den verwirrt Wirkenden bereits erblickt hatte. Sofort hielt auch er sein Auto an, stieg aus und ging dem Jülicher entgegen um ihn zu beruhigen.

Doch anstatt sich helfen zu lassen, biss dieser zu und verletzte den Linnicher am Arm. Danach flüchtete er und sprang erneut auf eine Motorhaube: eine 54 Jahre alte Frau aus Titz war als drittes Fahrzeug in gleicher Richtung wie die anderen Autofahrer unterwegs gewesen und bremste bis zum Stillstand ab, als sie den Rückstau bemerkte.

Noch immer war der 36-Jährige vollkommen außer Kontrolle. Auch nach der dritten Kollision setzte er seinen Irrweg fort, rannte in Richtung einer Brücke und erklomm diese über eine Böschung. Hier lief er erneut über die Fahrbahn, diesmal die der Bundesstraße 55, um danach über das Brückengeländer zu klettern. Ein die B 55 befahrender, 43 Jahre alter Mann aus Jülich, unterbrach sofort seine Fahrt von Güsten kommend, und verfolgte den 36-Jährigen. Ein Versuch, den Jülicher festzuhalten, schlug fehl und so sprang dieser von der Brücke etwa vier Meter in die Tiefe. Er landete auf ein paar Stufen, die er weiter abwärts lief. Unterhalb der Brücke konnte er schließlich vom zwischenzeitlich eingetroffenen Notarzt überwältigt werden.

Trotz seines tollkühnen Verhaltens blieb der 36-Jährige lediglich leicht verletzt. Er wurde in ein eingrenzendes Krankenhaus gebracht. Gegen ihn richtet sich nun ein Strafverfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, vorsätzlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Nötigung.

Die Ermittlungen in dieser Sache dauern weiter an. Unter anderem wird geprüft, inwieweit der Jülicher unter dem Einfluss berauschender und betäubender Mittel gestanden haben kann.

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