PD Leipzig – Durchsuchungsmaßnahmen im Hostel „Residencia International“ wegen Einschleusung in Leipzig – Ermittlungen wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern

Inhalt Durchsuchungsmaßnahmen im Hostel „Residencia International“ wegen Einschleusung in Leipzig - Ermittlungen wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern Verantwortlich: Maria Braunsdorf
Stand: 05.04.2017, 16:00 Uhr

Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeidirektion Leipzig, Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Leipzig


Durchsuchungsmaßnahmen im Hostel „Residencia International“ wegen Einschleusung in Leipzig - Ermittlungen wegen des Verdachts des Einschleusens von Ausländern

Seit den Morgen- bis in die Nachmittagsstunden durchsuchten Einsatzkräfte der Bundespolizei, der Polizeidirektion Leipzig und des Zolls in Kooperation mit der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe „Bohemia“ und der Stadt Leipzig die Räume des Hostels „Residencia International“ in der Hermann-Liebmann-Straße. Grundlage der Maßnahme waren seitens der Staatsanwaltschaft Leipzig erwirkte Durchsuchungsbeschlüsse des Amtsgerichts Leipzig.
 
Was war der Hintergrund der Maßnahme?

Der Betreiber (60) der Herberge steht im Verdacht, seit dem Jahr 2015 Angehörige verschiedener Staaten, die keine EU-Mitgliedsstaaten sind, bei Einwohnermeldeämtern der Stadt Leipzig angemeldet zu haben, wobei er dazu in einer Vielzahl von Fällen verfälschte oder auch komplett gefälschte Ausweisdokumente verwendete. Der Beschuldigte soll so illegal eingereisten Personen aus Albanien, Lybien, Tunesien, Algerien und Ukraine zu falschen Identitäten als EU-Bürger der Staaten Slowenien, Rumänien, Tschechien, Slowakei und Kroatien verholfen haben. Ferner besteht der Verdacht, dass er illegal eingereisten Personen mit einer Scheinanmeldung auf die von ihm vermieteten Zimmer zu einem festen Wohnsitz in Leipzig verhalf, was jenen die Möglichkeit eröffnete, mit den Meldebescheinigungen ein Gewerbe anzumelden oder auch Arbeitsverträge abschließen zu können.

Wie verlief die Durchsuchung?

Kurz nach 04:00 Uhr begannen in ruhiger und geordneter Weise die Durchsuchungsmaßnahmen der 30 Zimmer des Hostels. Zeitgleich setzte die Straßenverkehrssperrung der Hermann-Liebmann-Straße von der Eisenbahnstraße beginnend bis zur Brücke ein. Dieser wurde mit entsprechenden Verkehrslenk- und –leitmaßnahmen für den einsetzenden Berufsverkehr begegnet. Der ÖPNV rollte indes wie gewohnt.

Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen trafen die Einsatzkräfte neben dem Hostelbetreiber (60) weitere 31 Personen an, die als Gäste in dem Haus übernachteten. Diese wurden umgehend der Identitätsprüfung und der Prüfung ihres Aufenthaltsstatus unterzogen. Bei vierzehn der angetroffenen Personen konnte die Identität bzw. der Aufenthaltsstatus nicht zweifelsfrei vor Ort geklärt werden, so dass weiterführende erkennungsdienstliche Maßnahmen erforderlich wurden, die im Anschluss in den Räumen der Polizeidirektion Leipzig erfolgten.

Außerdem stellten die Einsatzkräfte in den Räumen des Hostels mehrere hundert Gramm verschiedener Betäubungsmittel sicher und nahmen in diesem Zusammenhang einen 24-Jährigen vorläufig fest. Dieser soll dem Haftrichter vorgeführt werden.

Darüber hinaus wurden u. a. umfangreiche Geschäfts- und Buchungs-unterlagen beschlagnahmt, so dass im Anschluss an die Durchsuchungen, die gegen 15:30 Uhr beendet waren, nun Auswertungs- und Begutachtungsarbeiten anstehen, die mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden.

Der gegen den 60-jährigen Hostelbetreiber bestehende Haftbefehl wurde realisiert. Er wurde dem Haftrichter vorgeführt, der den Haftbefehl umgehend in Vollzug setzte. (MB)


 


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