Ratingen (ots) - Ratingen, Hauser Ring, 18:18 Uhr, 18.05.17
"Wir üben natürlich täglich die verschiedensten Einsatzsituationen, um schnell und effektiv Hilfe leisten zu können." so René Schubert, der Leiter der Ratingen Feuerwehr. "Was aber eine große Herausforderung ist, sind sehr große und komplexe Einsatzsituationen. Solche Einsatzkonzepte müssen geübt werden, damit wir überprüfen können, ob und wie wir Optimierungen erreichen können. Um das zu schaffen, braucht man große Übungen, die so real wie möglich ablaufen müssen. Die Stadtwerke Ratingen haben uns hier eine perfekte Möglichkeit geboten, ein solches Szenario zu üben!"
Mit allergrößter Geheimhaltung war die Übung von den Stadtwerken und der Feuerwehr Ratingen geplant worden. Nicht einmal der Disponent in der Kreisleitstelle Mettmann wusste Bescheid, als er kurz nach 18:00 Uhr am 18.05.17 die Meldung aus dem Hallenbad entgegennahm, dass es zu einem Chlorgasunfall gekommen sei. Mehrere Personen seien vermisst und es gäbe auch Verletzte. Zeitgleich verliessen ca. 30 Badegäste, gespielt von Mitgliedern des TV Ratingen, fluchtartig in Badekleidung das Bad.
Nur eine Minute später erfolgte dann die Alarmierung der Feuerwehr Ratingen und umfangreicher Einsatzkräfte aus dem gesamten Kreisgebiet. Es wurde die Alarmstufe "Massenanfall von Verletzten" ausgerufen, von Ratingen rückten umfangreiche Einsatzkräfte und Spezialeinheiten aus.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Ratingen, Friedrich Schnadt, lobte anschließend das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte. "Sowohl die Alarmierung und das Ausrücken der Feuerwehr ging wirklich super. Die waren ganz schnell vor Ort und haben gehandelt!". Zusammen mit dem ersten Beigeordneten der Stadt Ratingen, Rolf Steuwe, beobachtete er den Übungsverlauf. "Unsere Übungsziele, die Räumung des Hallenbades bei vollem Betrieb und die Überprüfung unserer internen und externen Kommunikation, sind voll erfüllt worden." stellte die Leiterin der Ratingen Bäderbetriebe, Cornelia Schween, zufrieden fest.
Während sich ein Teil der Einsatzkräfte unter Atemschutz und mit Schutzanzügen um die Rettung der vermissten Personen kümmerte, arbeiteten Rettungsdienste und Notärzte fieberhaft an der Versorgung der teilweise schwer verletzten Personen. Eine ganze Armada an Rettungsfahrzeugen baute sich auf dem Hauser Ring auf und transportierte geordnet die versorgten und registrierten Opfer in Krankenhäuser. Nach ca. eineinhalb Stunden war die Übung beendet und die Einheiten wurden wieder in ihre Standorte entlassen.
"Vielen Dank an Eure Unterstützung, ohne diese städteübergreifende Unterstützung sind solche Einsätze nicht abzuarbeiten!" verabschiedete der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Ratingen, Thomas Tremmel, die ca. 150 Einsatzkräfte von Hilfsorganisationen und Feuerwehren. "Ganz besonderer Dank gilt den Stadtwerken Ratingen für die Möglichkeit hier üben zu dürfen. Auch ein großes Lob an den TV Ratingen für die tolle Begleitung und das Mitspielen!"
Ziemlich schnell leerte sich anschließend der Hauser Ring und es kehrte wieder die gewohnte Ruhe ein. Die Übung wird jetzt von den verschiedenen Beobachtern ausgewertet und die wichtigen Erkenntnisse ausgetauscht.
"Wir haben sehr viel positiven Zuspruch in den sozialen Medien und per Mail bekommen." so der Pressesprecher der Feuerwehr Ratingen, Jan Neumann. "Was mich etwas irritiert sind zwei, drei kritische Stimmen, die meinen wir hätten den Stau im Feierabendverkehr verursacht. Wer das meint, der soll die Strecke mal ohne Feuerwehrübung befahren. Da ändert sich nämlich nichts!"
Wie schnell im Übrigen aus der Übung ein Ernstfall wird, zeigte sich am heutigen Vormittag, als die Feuerwehr Ratingen zu einer Gasausströmung nach Tiefenbroich alarmiert wurde. Hierzu erfolgt noch eine gesonderte Pressemeldung. (J. Neumann)
Fotos: Feuerwehr Ratingen
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