Betrüger am Telefon mit falschen Gewinnversprechen – Hinweise der Polizei

Bad Münder / Hess. Oldendorf (ots) - Betrüger suchen immer neue und andere Wege, um an das Geld anderer Menschen zu gelangen. Die Liste der möglichen Betrugsmaschen und Variationen ist unendlich lang. Eine beliebte und leider auch erfolgreiche Masche ist die Abzocke durch falsche Gewinnversprechen.

Zwei aktuelle Fälle sind am gestrigen Donnerstag in Bad Münder und Hess. Oldendorf an die Polizei herangetragen worden.

Gegen 10.00 Uhr erhielt eine 78-jährige Frau aus Bad Münder einen Telefonanruf. Der Anrufer stellte sich als Notar aus Hamburg vor. Nach Schilderung des angeblichen Notars hätte die 78-Jährige über 40.000 Euro gewonnen. Im Gewinnauszahlungsverfahren sind Gebühren entstanden, die jeder Gewinner vor der Auszahlung des Gewinnbetrages begleichen und auf ein bestimmtes Konto überweisen müsse, so der Anrufer. Der angebliche Notar versicherte, dass man die gezahlten Gebühren in Höhe von fast 250 Euro mit der Gewinnauszahlung zurückerhalten würde. Die Seniorin ahnte die Betrugsabsichten und beendete das Gespräch.

Etwas dreister und leider erfolgreicher ging ein Telefonbetrüger kurze Zeit später vor, als er einen 36-jährigen Mann aus Hess. Oldendorf anrief. Hier gab der Anrufer vor, von einer Sicherheitstransportfirma zu sein. Er habe den Auftrag, einen Geldgewinn von in Höhe von fast 50.000 Euro zu transportieren und an den 36-Jährigen, der dieses Geld gewonnen haben soll, persönlich zu übergeben. Da der Geldtransport mit Kosten verbunden sei, müssen vor der Geldübergabe anfallende Gebühren in Höhe von fast 1000 Euro bezahlt werden. Der Anrufer wies den Hess. Oldendorfer an, für den erforderlichen Betrag Zahlkarten zu kaufen und die dadurch erhaltenden Codenummern dem Geldtransportmitarbeiter zu übermitteln. Der 36-Jährige folgte den Anweisungen und teilte dem Anrufer tatsächlich die Bezahlcodes mit. Daraufhin meinte der Empfänger, der Gewinnbetrag habe sich auf über 90.000 Euro erhöht und daher sind auch die Transportgebühren gestiegen, die jetzt 5000 Euro betragen sollten. Auch über diesen Betrag sollte der angebliche Gewinner Zahlkarten kaufen und die erhaltenden Codes dem Sicherheitsunternehmen übermitteln.

Erst jetzt wurde der 36-Jährige misstrauisch, brach die Aktion ab und meldete sich zur Anzeigenerstattung bei der Polizei. Leider zu spät; die fast 1000 Euro sind verloren.

Die Polizei verrät, wie sich Bürgerinnen und Bürger schützen können:

Seien Sie vorsichtig bei Gewinnversprechen, insbesondere dann, wenn die Übergabe an Bedingungen geknüpft ist, zum Beispiel an das Zahlen einer Geldsumme, den Besuch einer Veranstaltung oder den Anruf eines kostenpflichtigen Telefondienstes!

Werden Sie angerufen, stellen Sie gezielt Fragen an den Anrufer: Nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt, was genau Sie gewonnen haben!

Notieren Sie sich die auf dem Display angezeigte Rufnummer!

Nehmen Sie nur Gewinne an, wenn Sie auch bewusst an einem Gewinnspiel - und zwar bei einem seriösen Unternehmen - teilgenommen haben. Ein seriöses Unternehmen wird die Gewinnausschüttung niemals an eine Bedingung knüpfen, zum Beispiel an das Zahlen einer Gebühr oder die Teilnahme an einer Veranstaltung!

Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn abzufordern, d.h. keine Gebühren bezahlen oder kostenpflichtige Hotlines (Telefondienste) anrufen!

Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Kontodaten, Bankleitzahlen, Kreditkartennummern oder ähnliches!

Weitere Hinweise auf der Polizeiberatungsseite im Internet unter: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/gewinnversprechen/methode/

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jens Petersen
Telefon: 05151/933-104
E-Mail: pressestelle@pi-hm.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-goe.polizei-nds.de/dienststellen/pi_hameln_pyrmont_holz
minden/