Hildesheim (ots) - (clk.) Eine 81-Jährige Hildesheimerin hatte seit Samstag, 20.5., Kontakt zu einer Tätergruppierung, die es auf das Bargeld und auch Schmuckgegenstände ihrer ausgewählten Opfer abgesehen haben und sich als Polizeibeamte ausgeben. Diese Masche ist in den zurückliegenden Tagen mehrfach im Bereich Hildesheim festzustellen und auch angezeigt worden. Bislang scheint es den Tätern aber nicht gelungen zu sein, Beute zu machen. Die 81-Jährige bestätigte gegenüber den ermittelnden Beamten der Hildesheimer Polizei, dass sie seit Samstag mit einem Polizeibeamten in Kontakt stünde und sich auf dessen Anweisung auch abmelden würde. Hierzu habe sie eine bestimmte die Rufnummer erhalten. Sie soll sich heute (Montag) gegen 08:00 Uhr dort erneut melden. Zum Sachverhalt und zur Kontaktaufnahme schilderte die Rentnerin, sie sei am Samstagabend von einem angeblichen Kriminalbeamten unter der Rufnummer 05121-110 ( Notruf 110 ) angerufen worden. Ihr sei erklärt worden, dass ihr Name und ihre Anschrift auf einer Liste von gefassten rumänischen Einbrechern aufgefunden wurde. Sie sei jetzt aber sicher, weil ihr Haus überwacht werde. Falls sie das Haus verlassen wolle, solle sie sich bei einer Kontaktrufnummer abmelden, die ihr noch genannt werde. Alles weitere würde sie dann am Montag, 22.5. erfahren. Zwischen den ermittelnden Polizeibeamten und der Geschädigten wurde eine Art "Drehbuch" erfunden. Nur zum Schein sollte die 81-Jährige auf weitere Forderungen des angeblichen Polizisten eingehen. Tatsächlich ging gegen 09:30 Uhr ein Anruf bei der Rentnerin ein. Ihr wurde hierbei erklärt, dass ihr Geld bei Sparkasse aufgrund eines dort involvierten Mitarbeiters nicht sicher wäre. Sie solle daher ihr Geld vom Konto abheben und nach Hause bringen. Für diese Aktion wurde als Dauer ca. eine halbe Stunde vereinbart. Gegen 10:40 Uhr meldete sich der angebliche Polizeibeamte erneut bei seinem ausgewählten Opfer. Er kündigte an, dass es noch einen weiteren baldigen Anruf eines Kollegen von Interpol geben werde. Tatsächlich ging gegen 10:55 Uhr ein Anruf ein. Es meldete sich ein angeblicher Beamter von Interpol und erklärte, dass die Mafia in der Sache involviert wäre und die 81-Jährige bei der Festnahme des Täters helfen könne. Hierzu solle sie 4000 Euro über ein bestimmtes Bankinstitut an einen bestimmten Kontoinhaber in Izmir / Türkei überweisen solle. Wenn dieser dann das Geld in der Türkei abheben wolle, würde er durch dortige Polizeibeamte festgenommen. Ein Geldtransfer mittels Überweisung durch eine normale Sparkasse sei nicht sicher und dauere zu lange. Wie im "Drehbuch" abgesprochen, erklärte die Rentnerin dem Anrufer, nicht in der Lage zu sein, einen solchen Geldtransfer durchzuführen und beendete das Telefonat. Die Täter versuchten unmittelbar nach Beendigung des Telefonates die Rentnerin zu kontaktieren, die aber nicht mehr an ihr Telefon ging. Der Kontakt zwischen Polizei und der Rentnerin ist gerade noch rechtzeitig zu Stande gekommen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hätte sie ohne die professionelle Hilfe der richtigen Polizeibeamten ihr Bargeld verloren. Im Rahmen der Recherchetätigkeiten der Hildesheimer Polizei fand sich auch schnell heraus, dass es im hiesigen Bereich am Wochenende 20/21.05.17 zu zwei weiteren Versuchstaten mit gleicher Betrugsmasche gekommen ist. Die Polizei kann die Bevölkerung immer nur wieder vor diesen Betrugsmaschen warnen. Es handelt sich ja um keine Delikte, deren Vorkommen in der Bevölkerung nicht bekannt ist. Tag für Tag berichten die Medien über gleiche oder leicht abgewandelte Straftaten. Rufen Sie rechtzeitig bei Ihrer Polizei an und holen Sie Rat oder Tipps. Ein sicheres Indiz für falsche Polizeibeamte ist, dass echte Polizeibeamte keine Geldforderungen stellen oder aber Kontaktaufnahmen mit Angehörigen oder Vertrauenspersonen untersagen. Sachverhalte, wie sie hier in Hildesheim zugrunde liegen, zeigen sich schon förmlich als Betrugsvorgänge.
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