Stetten am kalten Markt (ots) - Wie die bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, hatte sich der Kangal, der am vergangenen Dienstagabend eine 72-jährige Passantin in Frohnstetten angriff und tödliche Verletzungen zufügte, von seiner Kette im Garten des Anwesens losgerissen. Die weiteren kriminaltechnischen Untersuchungen hierzu dauern noch an. Auch ist noch nicht geklärt, wann sich der Hund selbst von der Kette befreit hat. Die von der Staatsanwaltschaft Hechingen beantragte Obduktion des Opfers, die gestern von der Gerichtsmedizin durchgeführt wurde, ergab zweifelsfrei, dass die Frau an den schweren Bissverletzungen im Kopf- und Halsbereich verstarb. Die Untersuchungen des Staatlichen Tierärztlichen Untersuchungsamts der drei Hunde, die zwischenzeitlich seziert wurden, dauern an. Nachdem die polizeilichen Maßnahmen am Ort des Geschehens und im Gebäude der Tierhalterin abgeschlossen sind, wurde dieser das Haus wieder übergeben. Zur Situation der Haltung von nahezu 30 Katzen hat sich bereits das Veterinäramt des Landratsamtes Sigmaringen eingeschaltet. Wie schon berichtet, ließ die Polizei zum Schutz der Einsatzkräfte, die sich in das Gebäude begeben mussten, um überprüfen zu können, ob nicht auch die Hundehalterin Opfer eines Angriffs geworden war, die anderen beiden Hunde durch zwei ortsansässige Jäger erschießen. Aufgrund der akuten Gefährdungssituation und einer eventuell notwendigen zeitnahen Hilfeleistung gab es keine andere Möglichkeit, die zwei in einem wintergartenähnlichen Anbau befindlichen Tiere, die sich im gesamten Haus frei bewegen konnten, vor einem gefahrlosen Betreten durch die Scheibe hindurch zu erschießen.
Staatsanwalt Markus Engel, Tel. 07471-944214
EPHK Markus Sauter, Tel. 07531-995-1010
Unsere Pressemitteilung vom 31.05.2017:
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Konstanz vom 31.05.2017
Stetten a.k.M
Hund beißt Frau tot
Schreckliche Szenen haben sich am Dienstagabend in Frohnstetten bei Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen abgespielt, als kurz nach 20.00 Uhr ein großer Hund der Rasse Kangal eine 72-jährige Passantin auf einem Fußweg zwischen zwei Gebäuden an der Amerikastraße attackierte und durch Bisse tödlich verletzte. Eine Zeugin hatte zwar sofort den Rettungsdienst verständigt, diesem war es jedoch nicht möglich, sich der auf dem Boden liegenden Verletzten zu nähern, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Als der Hund schließlich von der 72-Jährigen abließ und wieder auf das Grundstück der 43-jährigen Hundehalterin zurückkehrte, wo sich noch ein weiterer Hund der gleichen Rasse sowie ein kleinerer Mischlingshund befanden, erlag die Frau trotz der sofortigen Bemühungen des Notarztes ihren schweren Bissverletzungen im Kopf- und Halsbereich. Nachdem das Anwesen von Polizeikräften umstellt und von der Freiwilligen Feuerwehr ausgeleuchtet war, wurde zunächst der aggressive Hund, der die Frau angefallen hatte, von Polizeibeamten erschossen. Da nicht bekannt war, ob sich die Hundehalterin in dem verschlossenen Haus befindet, ließ die Polizei von zwei ortsansässigen Jägern die beiden anderen Hunde, die sich in einem Wintergarten aufhielten, erlegen, um das Gebäude gefahrlos betreten zu können. Anschließend begaben sich Polizisten, darunter auch zwei Hundeführer in Vollmontur, in das Haus, wo sie außer über 20 Katzen keine Personen antreffen konnten. Die 43-jährige Tierhalterin kehrte gegen 23.30 Uhr zu ihrem Haus zurück, das sie ihren Angaben zufolge morgens gegen 07.00 Uhr verlassen hatte. Die Kriminalpolizei, die wegen fahrlässiger Tötung gegen die Hundehalterin und deren getrennt lebenden Ehemann ermittelt, versiegelte noch in der Nacht das Anwesen. Dieses wird im Laufe des heutigen Tages von Kriminaltechnikern und Vertretern des Veterinäramtes vom Landratsamt Sigmaringen betreten, um die Umstände der Tierhaltung zu klären. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hechingen werden das Opfer obduziert und die erschossenen Hunde seziert.
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