Tuttlingen (ots) - Erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Kriminalität - Drogenhandel und Gewalttaten im Umfeld der Italienischen Mafia - enge Kooperation zwischen Italien und Deutschland - über 300 Polizeibeamte aus beiden Ländern im Einsatz - zahlreiche Verhaftungen
Die Staatsanwaltschaft Konstanz führt seit Sommer 2016 ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen den organisierten Drogenhandel im Süddeutschen Raum. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizeidirektion Rottweil richten sich dabei vorwiegend gegen italienische Staatsangehörige, mit engen Bezügen zur italienischen Mafia. In Zusammenarbeit mit der italienischen Polizei gelang es in den vergangen Tagen nun den international agierenden Rauschgifthändlerring auszuheben.
Die Mitglieder der Gruppierung sind dringend der organisierten Drogenkriminalität und anderer schwerer Gewalttaten, wie versuchten Mord, Raub und Erpressung, verdächtig. Auch ein Vorfall am 27. Mai in Hüfingen, bei dem früh morgens mehrere Schüsse in eine Gaststätte abgefeuert wurden, dürfte auf das Konto der Bande gehen. In den frühen Morgenstunden des Mittwochs schlugen die Ermittler zu. Zeitgleich erfolgten an über dreißig Objekten, vorwiegend im Schwarzwald-Baar-Kreis, aber auch in den Landkreisen Rottweil, Konstanz, Esslingen und in Stuttgart polizeiliche Durchsuchungen. Fünfzehn Beschuldigte im Alter zwischen 25 und 77 Jahren konnten durch Spezialkräfte der Polizei aus Baden-Württemberg und Bayern festgenommen werden. Gegen alle erließen Gerichte in Konstanz und Villingen-Schwenningen, auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz, mittlerweile Haftbefehl.
Parallel dazu eingeleitete Durchsuchungsaktionen der italienischen Polizei führten zu zwei weiteren Festnahmen in Italien. Gegen die beiden Festgenommen, bei denen es sich um italienische Staatangehörige handelt, bestanden deutsche Haftbefehle. Von einer Auslieferung ist auszugehen.
Die Beamten konnten auch größere Mengen Marihuana und Kokain, mehrere Schusswaffen, hochwertige Fahrzeuge sowie Vermögenswerte in Höhe von mehreren hunderttausend Euro sicherstellen. Insgesamt waren über 300 Polizisten, darunter auch Verbindungsbeamte der italienischen Polizei, Spezialeinheiten des Polizeipräsidiums Einsatz und der Bereitschaftspolizei, Finanzermittler, Hundeführer sowie Beamte der Steuerfahndung und des Zolls eingesetzt.
Die Verantwortlichen von Staatsanwaltschaft und Polizei sind davon überzeugt, dass für diesen eindrucksvollen Erfolg gegen das internationale organisierte Verbrechen das perfekte Zusammenspiel zwischen italienischen und deutschen Sicherheitsbehörden maßgeblich war. So bestand ein ständiger Austausch zwischen den Staatsanwaltschaften in Konstanz und Palermo und die Ermittler der Kripo Rottweil hatten nahezu täglichen Kontakt mit ihren Kollegen auf Sizilien. Daher wurde der Großeinsatz am Mittwochmorgen auch von vier Beamten aus Palermo begleitet.
ma
Michael Aschenbrenner
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