Kriminelle geben sich am Telefon als Polizisten aus

Paderborn (ots) - (mb) In mindestens 12 Fällen haben am Sonntagabend unbekannte Täter ältere Personen im Raum Paderborn angerufen und sich als Polizisten ausgegeben. Etwa eine Stunde dauerte die kriminelle Anrufwelle, die gegen 19.30 Uhr begann. Angerufen wurden Frauen und Männer im Alter von 66 bis über 100 Jahre in Paderborn, Sennelager, Schloß Neuhaus und Benhausen. Im Display ihrer Telefone tauchte die Nummer 05251/110 auf. Die Täter hatten also auch ihre Telefonnummer gefälscht. Einige der vermeintlichen Opfer erkannten den Trick sofort - andere erst nach einigen Sätzen des Anrufers. Ein Mann gab dem Täter couragiert zu verstehen, dass er sofort die echte Polizei anrufe, was er auch sofort umsetzte, wie elf weitere Angerufene. Möglicherweise haben die Täter auch Personen angerufen, die sich nicht bei der Polizei gemeldet haben. Bislang ist kein Fall bekannt, bei dem die Täter Beute gemacht haben. Denn das ist das Ziel der Ganoven.

Die angeblichen Polizisten sind kreativ. Sie versuchen ihre Opfer mit verschiedenen Legenden auszutricksen: Mal sei bei festgenommenen Personen ein Zettel mit den Personalien der Betroffenen gefunden worden, mal sei eine Einbrecherbande in der Umgebung unterwegs oder der Angerufene stehe auf der Liste einer solchen. Meist folgen dann Fragen nach Vermögenswerten in der Wohnung, Sicherheitsvorkehrungen und Kontodaten. Ziel der Betrüger ist es, ihre Opfer davon zu überzeugen, dass sie im Visier von Einbrechern stehen. Deshalb sollen sie ihr Bargeld entweder bei der Bank abheben und zuhause aufbewahren oder einem angeblichen Mitarbeiter der Polizei übergeben. Auch Überweisungen auf ein fremdes Konto werden angeraten. Die mit technischer Hilfe manipulierte Anschlussnummer, von der der Anruf ausgeht, soll die Echtheit unterstützen. Wenn sie ein Opfer überzeugt haben, tauchen falsche Polizisten an der Haustür auf, um Geld oder Wertsachen "zur Sicherheit oder für Untersuchungen" abzuholen. Mit der Beute tauchen sie dann unter.

Die Polizei wiederholt die Warnung vor den kriminellen Machenschaften und betont, dass ihre Beschäftigten niemals am Telefon Auskünfte über persönliche Vermögensverhältnisse verlangen, geschweige denn Bargeld oder Schmuck kontrollieren oder gar abholen. Die Angehörigen oder Bekannten von Seniorinnen und Senioren bitte die Polizei: Geben Sie bitte die Informationen über diese Betrugsmasche weiter und vor allem diese wichtigen Ratschläge:

- Sollten solche dubiosen Telefonate eingehen, melden Sie sich in jedem Fall umgehend per Notruf 110 bei Ihrer Polizeidienststelle. So kann ausgeschlossen werden, dass Sie Opfer von Betrügern werden, die sich als Polizisten ausgeben.
- Geben Sie niemals, wirklich niemals, Geld oder andere Wertsachen an fremde Personen heraus!

Die Betrüger versuchen es nicht nur "falsche Polizisten" am Telefon. Sie geben sich auch als Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Gewinnzentralen oder sonst wie aus. Mit ihren zahlreichen Legenden verfolgen sie nur ein Ziel: das Geld ihrer Opfer.

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