81-Jährige Opfer von falschen Polizisten – Über 20.000 Euro an Kriminelle ausgehändigt – Erneute Anrufe in Paderborn und Delbrück

Paderborn (ots) - (mb) In der Welle von betrügerischen Anrufen angeblicher Polizisten am Sonntagabend (Polizeibericht vom 03.07.2017) blieb es nicht bei Versuchstaten. Ein Opfer meldete sich heute und erstattete Anzeige. Die 81-jährige Paderbornerin hat am Montagabend über 20.000 Euro an einen fremden Mann übergeben, der sich an ihrer Haustür als Polizeibeamter ausgab.

Am Sonntagabend meldeten sich zwölf Personen bei der Paderborner Polizei und gaben an, Anrufe von falschen Polizisten erhalten zu haben, die sie nach ihrem Geldvermögen ausfragen wollten. Auch die 81-Jährige erhielt den ersten Anruf zu dieser Zeit. Die Gesprächsführung, die Legende über Einbrecher, die man in der Nachbarschaft festgenommen hatte und ganz besonders die Nummer 05251/110 im Telefondisplay überzeugten die Seniorin, dass sie mit einem Polizisten sprach. Gezielt fragte der Täter nach Bargeld und Guthaben auf Bankkonten. Er baute ein für die Seniorin bedrohliches Szenario auf, sodass diese befürchtete, ihr Erspartes an vermeintliche Einbrecher zu verlieren.

Am Montagmorgen riefen die Täter erneut an und verstärkten den Druck auf ihr Opfer. Das Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher, so der Anrufer. So ging die die Frau zur Bank und hob ihr Barvermögen ab. Der Bankangestellte wunderte sich über die Abhebung und riet der Kundin, ihre Tochter anzurufen. Das machte die Seniorin auch, aber sie hielt sich an die Mahnung des angeblichen Polizisten, der betont hatte, sie dürfe mit absolut niemanden über diese Angelegenheit sprechen. Deswegen offenbarte sie sich noch nicht einmal ihrer Tochter und nutze eine Ausrede, die ihr der Täter vorsichtshalber mitgeteilt hatte. Am Abend gab es weitere Telefonate. Die falschen Polizisten machten jetzt deutlich, dass auch das Geld zuhause nicht mehr sicher sei. Man würde einen Kollegen schicken, der das Geld vorsichtshalber abhole. Spät stand dann im Dunklen ein fremder Mann vor der Haustür und zeigte einen Ausweis. Das Geld hatte die Frau schon in einer Tüte bereitgelegt und händigte es aus. So schnell wie er gekommen war, war der Fremde wieder verschwunden - mit über 20.000 Euro.

Angespornt durch den kriminellen Erfolg riefen die Täter am Dienstagmorgen nochmals an und wollten wissen, ob wirklich alles Geld von den Bankkonten abgehoben wurde, denn die Bank mache vermutlich gemeinsame Sache mit den Einbrechern. Jetzt wurde Seniorin misstrauisch und erklärte dem Anrufer, dass sie jetzt zur Polizeiwache gehen würde.

Am frühen Dienstagnachmittag kam die 81-Jährige zur Polizei in die Riemekestraße. Erst im Gespräch mit einer Polizistin wurde ihr bewusst, dass sie betrogen und bestohlen wurde.

Die Polizei kann immer noch nicht ausschließen, dass es weitere Opfer der falschen Polizisten gab. Auch am Dienstag wurden aktuelle Betrugsversuche aus Paderborn und Delbrück gemeldet. Die Polizei übermittelt bei ihren Anrufen niemals die Notrufnummer 110 - auch nicht in Verbindung mit einer Vorwahl.

Hier nochmals die wichtigsten Ratschläge der Polizei, um nicht auf die Täter hereinzufallen:

- Sollten solche dubiosen Telefonate eingehen, melden Sie sich in jedem Fall umgehend per Notruf 110 bei Ihrer Polizeidienststelle. So kann ausgeschlossen werden, dass Sie Opfer von Betrügern werden, die sich als Polizisten ausgeben.
- Geben Sie niemals, wirklich niemals, Geld oder andere Wertsachen an fremde Personen heraus!

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