Polizei und Jägerschaft warnen: Anzahl der Wildunfälle steigt Wolfsburg-Helmstedt, 02.08.2017

Wolfsburg (ots) - Die Sommerferien in Niedersachsen sind vorbei und es wird wieder voller auf den Straßen. Zu dieser Jahreszeit müssen sich die Auto- und Motorradfahrer die Straße jedoch mit einer eher unliebsame Art von zusätzlichen Verkehrsteilnehmern teilen: dem Rehwild. Norbert Vetter, Verkehrsexperte der Polizei Wolfsburg-Helmstedt, warnt: "Noch bis Mitte August ist mit einem verstärkten Unfallaufkommen mit Rehwild zu rechnen". Grund dafür ist, dass sich die sonst so scheuen Waldtiere zurzeit in der Paarungszeit befinden.

Die Jägerschaft und die Polizei raten daher gemeinsam zu erhöhter Aufmerksamkeit im Wolfsburger Stadtgebiet und im gesamten Landkreis Helmstedt. "Bis Ende Juni verzeichneten wir alleine im Stadtgebiet bereits 129 Wildunfälle", erläutert Polizeihauptkommissar Vetter weiter. Bei einem davon wurde eine Person leicht verletzt. Dies macht einen Schaden von etwa 150.000 Euro aus. In der Fläche des Landkreises Helmstedt registrierte die Polizei mit 305 Unfällen mit Wild deutlich mehr Karambolagen mit einem Schaden von über 300.000 Euro. Dabei wurden sogar drei Personen schwer und zwei leicht verletzt.

Im Stadtgebiet sind insbesondere die Strecken der L 290 bei Vorsfelde, die K 28 zwischen Fallersleben und der K 114 und die K 46 von Kästorf in Richtung Warmenau betroffen. Im Landkreis Helmstedt ereigneten sich Wildunfälle häufig auf der B 244 zwischen Helmstedt und Mariental, auf der L 290 zwischen Königslutter und Ochsendorf und auf der B 244 zwischen Helmstedt und Buschhaus. Der Grund für die zunehmende Aktivität des Rehwildes hängt mit der Mitte Juli beginnenden Paarungszeit zusammen, die unter Experten auch "Blattzeit" genannt wird. Die Rehböcke werden durch die paarungsbereiten weiblichen Wildstücke in eine Art kopflosen Liebesrausch versetzt. Nicht selten quert dann ein Reh urplötzlich die Straße - und das auch oft am helllichten Tag. Vetter ruft daher gerade in den besonders betroffenen Gebieten zu erhöhter Aufmerksamkeit auf. Zudem betont er "Insbesondere das Einhalten der angegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf unfallträchtigen Strecken ist wichtig. Eine überhöhte Geschwindigkeit kann im Falle eines Wildunfalles erhebliche Auswirkungen auf den Schaden und die Verletzungen der Fahrzeuginsassen haben." Besonders groß ist die Gefahr an unübersichtlichen Straßenabschnitten entlang von Wäldern und Feldern. Jedoch ist zu beachten, dass Rehwild über eine sehr gute ökologische Anpassungsfähigkeit verfügt und daher auch in Ortsrandlagen mit geringem Bewuchs vorkommen kann. Deshalb bittet die Jägerschaft alle Autofahrer, in den kommenden Wochen vermehrt auf Wildwarnschilder zu achten und in diesen Gebieten besonders vorausschauend zu fahren.

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