1. Nachtrag zum Pressebericht


03.08.2017, PP München

1. Nachtrag zum Pressebericht
Am 03.08.2017 um 14:28 Uhr wurde über den Notruf der Polizei mitgeteilt, dass im Bereich des U-Bahnhofes Hohenzollernplatz angeblich geschossen wurde. Darüber hinaus solle sich eine Person im Tunnel auf den Gleisen befinden.

Mehrere Einsatzkräfte fuhren daraufhin zu der Einsatzörtlichkeit. Vor Ort stellte eine Streifenbesatzung fest, dass die stadteinwärts fahrende U-Bahn der Linie U2 im Tunnel Richtung Josephsplatz stand. Ein 39-jähriger Serbe, der sich zuvor unbefugt in den Gleichbereich begeben hatte, war unter den stehenden Zug gekrochen und konnte noch im Tunnel gesichert werden.

Zwischenzeitlich wurde der U-Bahnhof Hohenzollernplatz geräumt.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der Mann am Bahnhof Hohenzollernplatz über die entsprechende Vorrichtung auf dem Bahnsteig den Nothalt ausgelöst, nachdem die U-Bahn aus dem Bahnhof ausgefahren war. Anschließend rannte er dem Zug nach, welcher unmittelbar nach der Abfahrt aus dem Bahnhof wieder zum Stehen kam.

Während der Mann Richtung Fahrerkanzel lief, schlug er gegen die Scheiben der U-Bahn, insbesondere gegen die Fahrerkanzel. Offenbar wurden die Schläge durch Fahrgäste als Schüsse fehlinterpretiert.

Hinweise auf eine tatsächliche Schussabgabe gibt es keine. Weder bei dem Festgenommenen noch im Gleisbereich konnte eine Schusswaffe aufgefunden werden.

Der polizeibekannte 39-Jährige hatte Betäubungsmittel konsumiert. Er litt offensichtlich unter Wahnvorstellungen.

Gegen den 39-Jährigen wird nun wegen verschiedener Straftaten, u.a. wegen gefährlichen Eingriffs in den Schienenverkehr, ermittelt. Er wurde in ein Klinikum eingewiesen

Bei dem Einsatz erlitten vier Personen einen Schock, darunter auch die U-Bahnführerin. Alle Vier wurden durch Kriseninterventionsteams betreut.

Bei der Festnahme wurden zusätzlich zwei Polizeibeamte leicht verletzt.