Bielefeld (ots) - SR/ Bielefeld Hoberge - Unbekannte Täter, die sich als Polizeibeamte ausgaben, erlangten am Montag, 14.08.2017, von einer älteren Dame aus Hoberge-Uerentrup eine fünfstellige Bargeldsumme.
Die Polizei appelliert: Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern von Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
Die 79-jährige Frau erhielt am Sonntagabend, 13.08.2017, gegen 19 Uhr, den ersten Anruf eines angeblichen Polizeibeamten. Ein weiteres Telefonat am nächsten Morgen folgte. In den Telefonaten erfuhr der Betrüger durch geschickte Gesprächsführung Einzelheiten zum Vermögen der Frau und veranlasste sie schließlich unter Hinweis auf eine geheime Angelegenheit der Polizei, eine fünfstellige Bargeldsumme von ihrem Konto abzuheben und niemandem davon zu berichten. Dabei hielt der Täter am Montagmorgen bis zur Abhebung des Geldes bei der Bank den Telefonkontakt, das Gespräch wurde über Stunden nicht unterbrochen. Schließlich übergab die Seniorin das Bargeld an ihrer Haustür an zwei ihr unbekannte Männer. Misstrauen, das der älteren Dame insbesondere wegen des ungepflegten Äußeren der Geldabholer kam, machte der Täter am Telefon mit geschickter Gesprächsführung - das sei Teil der Tarnung für Geheimagenten - zunichte.
Ältere Menschen werden zunehmend von Unbekannten angerufen, die sich als Polizeibeamte ausgeben und hierbei die Rufnummer örtlicher Polizeidienststellen, des BKA oder gar die Rufnummer 110 mit einer Ortsvorwahl im Telefondisplay erscheinen lassen. Wie im vorliegenden Fall erhöhen die Anrufer durch mehrere, stundenlange und sogar tagelange Telefonanrufe den psychischen Druck auf ihre Opfer, damit diese keinen klaren Gedanken mehr fassen können und Bargeld oder Wertgegenstände an der Wohnungstür oder auf der Straße übergeben.
In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, dass bei einem Anruf der Polizei nie die Rufnummer 110 im Telefondisplay erscheint. Falls Sie in Ihrem Telefondisplay die Rufnummer der Polizei (110) ggf. mit einer Vorwahl sehen sollten, dann handelt es sich nicht um einen Anruf der Polizei. Über ausländische Telefondienstanbieter sind die Täter in der Lage, jede beliebige Rufnummer im Display des Angerufenen einzublenden.
Die Polizei rät - neben dem wichtigsten Hinweis, niemals Geld oder Wertgegenstände an Fremde auszuhändigen: Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten. Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu. Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Die Polizei Bielefeld bittet um Zeugenhinweise zu dem Trickbetrug. Das Opfer beschreibt die Geldabholer wie folgt: ein Mann war klein (circa 160 cm) und von schmaler Statur, er wirkte ungepflegt, hatte graue strubbelige Stehhaare, trug eine graue Strickjacke und war Ende 50 Jahre alt. Auffällig war die zur Hälfte fehlende obere Zahnreihe. Der zweite Mann war jünger und größer (circa 175 cm) als sein Begleiter, von breiter Statur, hatte derbe, dunkle Haare, und trug ein graues T-Shirt in Kleidergröße 52-54und helle Schuhe. Die Täter sollen in einem roten Kleinwagen angereist sein - ähnlich einem Nissan Micra älteren Baujahres. Hinweise zu den Tätern bitte an die Polizei, KK 13, unter Tel. 0521/545-0.
Am Sonntagnachmittag und -abend verzeichnete die Polizei darüber hinaus zwei weitere Versuche dieser Betrugsmasche. Die Senioren aus Hoberge und Großdornberg fielen nicht auf die Anrufe der falschen Polizisten herein und wandten sich danach an ihre Polizei.
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