Aachen/Düren/Grevenbroich/Düren/Rhein-Erft-Kreis (ots) - Unbekannte errichteten auf der Bahnstrecke der Hambachbahn zum Kraftwerk Neurath eine Holzbarrikade. Der Lokführer konnte diese nicht rechtzeitig erkennen und durchbrach die Barrikade. Die Bahn konnte weiterfahren. Sachschaden ist nicht entstanden.
Eine weitere Barrikade bemerkten Polizeibeamte gegen 12.50 Uhr ebenfalls auf der Strecke der Hambachbahn zum Kraftwerk Neurath. Diese Barrikade wurde durch den Betreiber von den Gleisen entfernt. In beiden Fällen wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der Störung öffentlicher Betriebe eingeleitet.
In den frühen Nachmittagsstunden blockierten etwa 160 Personen die Landesstraße 19 zwischen Kückhoven und Holzweiler. Nach mehreren Stunden entfernten sie sich wieder in Richtung des Klimacamps. Zwischenzeitlich wollten die Personen zu einer angemeldeten Mahnwache in Jackerath. Dies wurde ihnen untersagt, da sie angelegte Vermummungsgestände nicht ablegen wollten. Gegen 16.00 Uhr drangen etwa 60 Personen in den Tagebau Garzweiler ein. Alle Personen wurden durch die Polizei aus dem Tagebaugebiet wieder herausgeführt. Ihre Personalien wurden festgestellt und Strafverfahren eingeleitet.
Die drei Gleisblockaden der Nord-Süd-Bahn, wie bereits im Verlauf des Tages berichtet, wurden durch nahezu 500, teilweise vermummte Personen, begangen. Der Aufforderung, sich aus dem Gleisbett wieder zu entfernen, kamen sie nicht nach. Gegen 20.00 Uhr beendete die Polizei die letzte Gleisblockade. Vier Personen wurden der Gefangenensammelstelle zugeführt, da ihre Personalien vor Ort nicht festgestellt werden konnten. Strafverfahren wurden in allen Fällen eingeleitet. Die Blockade ging zum Großteil von Teilnehmern einer zuvor angemeldeten Mahnwache in Sinsteden aus.
Unabhängig von den polizeilichen Maßnahmen musste eine Person im Bereich der Gleisblockade an der L 375 medizinisch betreut werden. Sie wurde durch den Rettungsdienst einem Krankenhaus zugeführt. An einer Brücke über der Hambachbahn, im Bereich Kerpen, nahm die Polizei in den frühen Abendstunden insgesamt acht Personen in Gewahrsam. Zwei von ihnen haben sich zuvor von der Brücke abgeseilt. Der Bahnbetrieb wurde eingestellt und die stromführende Oberleitung abgeschaltet. Nachdem die Polizei die acht Personen aus dem Gefahrenbereich gebracht hatte, nahm die Bahn den Betrieb wieder auf. Vier Personen entließ die Polizei nach erfolgter Identitätsfeststellung noch vor Ort. Die vier weiteren Personen wurden zunächst in Gewahrsam genommen, da ihre Personalien vor Ort nicht festgestellt werden konnten. Im Bereich der Mahnwache in Rath begab sich eine Gruppe von etwa 200 Personen im Rahmen einer unangemeldeten Versammlung zum Camp in Bedburg. Diese reagierte nicht auf Ansprache der Polizei, so dass die Beamten die Gruppe stoppen mussten. Weil mehrere Personen versuchten die polizeiliche Absperrung zu durchbrechen, wurde Pfefferspray durch die Polizei eingesetzt. Durch den Einsatz wurde eine Polizeibeamtin verletzt.
Auch für den heutigen Samstag (26. August) ist die Polizei im gesamten Gebiet mit starken Kräften vertreten und auf weitere Aktionen vorbereitet. "Wir unterstützen weiterhin den friedlichen Protest ", so der Polizeipräsident Dirk Weinspach und "setzen weiter auf Deeskalation."
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