Verkehrsgefährdende Sattelzüge gestoppt


31.08.2017, PP Oberfranken

Verkehrsgefährdende Sattelzüge gestoppt
A73/UNTERSIEMAU, LKR. COBURG. Zwei Sattelzüge mit türkischer Zulassung stoppten am Dienstagmorgen Beamte der Coburger Verkehrspolizei bei Kontrollen auf der Autobahn A73.


Gegen 9.20 Uhr nahmen die Schwerverkehrsspezialisten der Coburger Verkehrspolizei einen im grenzüberschreitenden Güterverkehr eingesetzten türkischen 40-Tonner auf der A73 im Bereich der Ansschlussstelle Untersiemau unter die Lupe. Bei der Überprüfung der Lenk- und Ruhezeiten des 52-jährigen türkischen Kraftfahrers kamen teilweise erhebliche Verstöße zum Vorschein. Unter anderem betrug eine Tageslenkzeit im Überwachungszeitraum über 15 Stunden. Außerdem verkürzte der Fahrer die erforderliche tägliche Ruhezeit von neun Stunden auf nur noch rund eine Stunde und 30 Minuten. Nachdem der Fahrer die Sicherheitsleistung für das zu erwartende Bußgeld von über 500 Euro zunächst nicht zahlen konnte, untersagten ihm die Polizisten die Weiterfahrt und legten somit gleichzeitig auch eine angemessene Ruhepause für seine zurückliegenden Strapazen fest. Seine Firma mit Sitz in Izmir wurde über das Bundesamt für Güterverkehr ebenfalls zur Anzeige gebracht, da diese für die Disposition ihrer Fahrer verantwortlich ist.

Schon etwa eine Stunde später geriet an derselben Örtlichkeit auf der A73 ein weiterer Sattelzug aus dem Land am Bosporus in die Schwerverkehrskontrolle und übertraf hinsichtlich der Verstöße und des zu erwartenden Bußgeldes seinen Vorgänger noch erheblich. Der 28-jährige Fahrer aus der der türkischen Provinz Sakarya fuhr bei erlaubten viereinhalb Stunden stellenweise fast sieben Stunden ohne eine einzige Pause, außerdem überschritt er in den vorangegangen Wochen die Tageslenkzeiten phasenweise auf fast 20 Stunden und verkürzte seine tägliche Ruhepausen mehrfach erheblich auf nur noch unter fünf Stunden.

Außerdem staunten die Beamten nicht schlecht, als sie feststellten, dass der Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 Stundenkilometern im Bundesgebiet stellenweise derart überschritt, dass einzelne Geschwindigkeitsspitzen sogar um die 140 Sachen aufwiesen. Nachdem eine Überprüfung hinsichtlich einer eventuellen Manipulation negativ verlief, wurde auch gegen diesen Fahrer eine vierstellige Sicherheitsleistung festgelegt, die er zunächst vor Ort ebenfalls nicht begleichen konnte. Deshalb untersagten die Beamten auch hier vorübergehend die Weiterfahrt in Richtung Anatolien.