Stuttgart-Mühlhausen (ots) - Immer häufiger treiben falsche Polizisten ihr trügerisches Spiel mit vorwiegend arglosen, älteren Menschen und bringen sie um ihre Ersparnisse, Schmuckstücke sowie Wert- oder Kunstgegenstände. Die Täter geben sich als Polizisten oder andere Amtspersonen aus und täuschen oftmals vor, über den Polizeinotruf "110" oder andere Behördenleitungen anzurufen. Dieser Telefonbetrug ermöglicht den Tätern, fast ohne Risiko an schnelles Geld oder Vermögenswerte zu kommen und nimmt rasant zu. Im Jahr 2014 haben die dreisten Täter 84-mal zum Telefon gegriffen und ihre Opfer zu einer verhängnisvollen Fehleinschätzung des Anrufs gebracht und mit dieser Masche Beute im Wert von rund 200.000 Euro gemacht. Die lukrative Betrugsmasche verdoppelte sich im Jahr 2015 und steigerte sich im letzten Jahr nochmalig auf 225 Fälle. Der Vermögensschaden auf der Opferseite lag bei insgesamt weit über zwei Millionen Euro. Die Internettelefonie ermöglicht jedermann, im Display jede beliebige Rufnummer anzeigen zu lassen und damit über den wirklichen Anrufer zu täuschen. Mit wilden Räuberpistolen erwecken die falschen Polizisten bei ihren Opfern den Eindruck, diese werden alsbald von Einbrechern heimgesucht, die es auf ihr Bargeld und ihre Wertgegenstände abgesehen haben. Die falschen Polizisten gaukeln vor, dass Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien. Schließlich kündigen sie an, einen Polizisten in Zivil vorbei zu schicken, der Geld und Wertsachen zur sicheren Verwahrung abholt.
Unbekannte Täter haben sich zwischen Mittwoch (05.09.2017) und Donnerstag (06.09.2017) in Freiberg telefonisch gegenüber einem 65-Jährigen als Polizeibeamte ausgegeben und versucht, unter einem Vorwand eine Geldüberweisung zu erlangen. Sie erzählten dem 65-Jährigen, dass gegen ihn ein Haftbefehl bestünde und dass er die Haft gegen die Zahlung von mehreren Tausend Euro abwenden könne. Der 65-Jährige ging richtigerweise nicht auf die Forderungen ein und verständigte die richtige Polizei. Zeugen und weitere Geschädigte werden gebeten sich an die Beamtinnen und Beamten der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer +4971189905778 zu wenden.
Um sich vor der Betrugsmasche "falsche Polizeibeamte" zu schützen, raten das LKA Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Stuttgart:
o schnellen Entscheidungen, o Kontaktaufnahme mit Fremden sowie o Herausgabe von persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.
Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de
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