Pressebericht vom 07.09.2017


07.09.2017, PP München

Pressebericht vom 07.09.2017
Aus dem Inhalt:

1392. Festnahme eines falschen Polizeibeamten – Haidhausen

1393. Zwei Pkw kollidieren im Kreuzungsbereich; schwerer Sachschaden – Neuperlach

1394. Trickdiebstahl durch falsche Polizeibeamte – Westend

1395. Brand eines Pkw in einer Tiefgarage – Johanneskirchen

1396. Schießerei in Unterföhring
-siehe Pressebericht vom 13.06.2017, Ziffer 914



1392. Festnahme eines falschen Polizeibeamten – Haidhausen Bereits am Dienstag, 29.08.2017, um 16.00 Uhr, vereinbarte ein 54-jähriger Münchner mit einer 23-Jährigen die Begleitung zum Abendessen in einem Münchner Hotel. Im Laufe dieses Abendessens forderte der 54-Jährige weitere über die Begleitung hinaus gehende Dienstleistungen von der 23-Jährigen, die diese jedoch vehement ablehnte.

Daraufhin gab sich der 54-Jährige unter dem Vorzeigen eines grünen Ausweispapieres als Polizeibeamter aus und forderte eine Strafzahlung wegen eines Verstoßes gegen die „Sperrgebietszone“ von der 23-Jährigen.

Da eine Kollegin der 23-Jährigen sie über einen ähnlichen Vorfall informiert hatte, wurde diese daraufhin misstrauisch und ließ über die Rezeption des Hotels die Polizei verständigen.

Nachdem der 54-Jährige das mitbekommen hatte, flüchtete er, konnte aber von einem Kellner verfolgt und gestellt werden. Dieser übergab den 54-Jährigen anschließend an die Polizei.

Die Ermittlungen in dieser Sache dauern weiter an.


1393. Zwei Pkw kollidieren im Kreuzungsbereich; schwerer Sachschaden – Neuperlach Am Mittwoch, 06.09.2017, gegen 18.40 Uhr, fuhr eine 45-jährige Münchnerin mit ihrem Pkw Seat auf der Therese-Giehse-Allee und wollte an der Kreuzung zur Putzbrunner Straße diese geradeaus überqueren.

Zur selben Zeit fuhr eine 21-jährige Münchnerin mit ihrem Pkw Citroen auf der Putzbrunner Straße und wollte die Kreuzung ebenfalls geradeaus überqueren.

Zum Unfallzeitpunkt gab es im gesamten Stadtgebiet München Ampelstörungen. Auch die Ampel an der Kreuzung Putzbrunner Straße/Therese-Giehse-Allee war hiervon betroffen, so dass die gesamte Anlage außer Betrieb war. Demnach galten für die Verkehrsteilnehmer die angebrachten Verkehrszeichen.

Während die 21-Jährige Vorfahrt hatte, missachtete die 45-Jährige das Zeichen „Vorfahrt gewähren“ und fuhr ungebremst in den Kreuzungsbereich ein. Sie kollidierte frontal mit der Beifahrerseite des Citroen.

Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurde der Citroen ausgehoben, überschlug sich mehrfach und kam auf dem Dach zum Liegen.

Der Seat drehte sich um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn und kam mittig im Kreuzungsbereich zum Stillstand.

Die beiden Münchnerinnen kamen vorsorglich mit einem Rettungsfahrzeug in ein Krankenhaus, wo sich jedoch herausstellte, dass beide unverletzt blieben.

An den Fahrzeugen entstand Totalschaden in einer Gesamthöhe von ca. 15.000 Euro. Sie mussten von der Unfallstelle geschleppt werden.

Während der Unfallaufnahme musste der komplette Kreuzungsbereich für die Dauer von eineinhalb Stunden gesperrt werden. Der Verkehr wurde abgeleitet. Es kam zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen.


1394. Trickdiebstahl durch falsche Polizeibeamte – Westend Am Dienstag, 05.09.2017, gegen 13.00 Uhr, kam eine 93-jährige Seniorin von einem Einkauf zurück in ihr Wohnanwesen in der Geroltstraße im Münchner Westend. Als sie am Aufzug stand, wurde sie von einem jungen Mann angesprochen, welcher ihr anbot die Einkäufe nach oben zu tragen. An der Wohnungstür angekommen, stand dort ein zweiter Mann.

Nachdem die Rentnerin die Tür aufgesperrt hatte, sagten die beiden Männer, dass sie von der Polizei seien. Einer der beiden zeigte einen Ausweis vor und anschließend gingen beide mit in die Wohnung.

Einer der Täter verwickelte die 93-Jährige in ein Gespräch und erzählte eine Geschichte, dass bei ihr eingebrochen wurde, der Einbrecher jedoch festgenommen und alles sichergestellt werden konnte.

Etwa zur gleichen Zeit klingelte das Telefon und ein weiterer unbekannter Mann gab an, auch von der Polizei zu sein. Er beruhigte die 93-Jährige und fragte u.a. nach Goldbarren und Geld. Außerdem sollte sie den Anweisungen der beiden „Beamten“ Folge leisten.

In der Zwischenzeit konnten sich die beiden anderen angeblichen Polizeibeamten in Ruhe in der Wohnung umsehen.

Nachdem das Telefongespräch beendet war, begab sich die Seniorin wieder ins Schlafzimmer. Dort stellte sie dann fest, dass der Safe mit dem Schlüssel, welcher sich im Besteckkasten befand, geöffnet worden war und diverser Goldschmuck und Bargeld fehlte. Außerdem war ein Kuvert mit 4.000 Euro aus einer Tasche verschwunden.

Täterbeschreibung:
1.
Männlich, ca. 20-30 Jahre alt, ca. 170 cm groß, sprach gut Deutsch; Bekleidung: dunkle Hose, dunkles Oberteil, Schirmmütze

2.
Männlich, ca. 30 Jahre alt, kräftige Statur, sprach Hochdeutsch; Bekleidung: hellgrauer Trainingsanzug, Schirmmütze.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


Warnhinweis:
Die Polizei warnt erneut vor dem Auftreten falscher Polizei- oder Kriminalbeamter. Polizeibeamte in zivil legitimieren sich stets durch Vorzeigen des Dienstausweises. In Zweifelsfällen lassen Sie sich bitte Namen und Dienststelle des Polizeibeamten nennen und erkundigen sich durch einen Rückruf bei der Dienststelle nach der Richtigkeit der Angaben. Sollten Sie unsicher sein, rufen Sie auf alle Fälle den Notruf 110 an.


1395. Brand eines Pkw in einer Tiefgarage – Johanneskirchen Am Mittwoch, 06.09.2017, gegen 19.15 Uhr, versuchte ein 45-jähriger Iraker einen seit ca. zwei Jahren in der Tiefgarage stehenden stillgelegten Pkw Vauxhall zu starten.

Er füllte Benzin nach und manipulierte offensichtlich am Vergaser oder an der Benzinleitung.

Beim Starten des Fahrzeuges kam es zu einer massiven Brandentwicklung im Motorbereich. Die Flammen konnten trotz sofortiger Löschversuche durch den 45-Jährigen und einen zufällig in die Tiefgarage kommenden Anwohner nicht mittels Feuerlöschern gelöscht werden.

Bis zum Eintreffen der verständigten Feuerwehr brannte das Fahrzeug bis in den Fahrgastraum aus. Durch Hitze, Ruß und Rauch wurden weitere in der Tiefgarage geparkte Fahrzeuge beschädigt. Ruß legte sich an der Decke und den Wänden der Tiefgarage ab. Die Garage musste durch die Feuerwehr entlüftet werden.

Durch den Brand entstand ein geschätzter Schaden in Höhe von mindestens 100.000 Euro.

Das Kommissariat 13 hat die Ermittlungen übernommen


1396. Schießerei in Unterföhring Wie bereits berichtet, kam es am Dienstag, 13.06.2017, gegen 08.20 Uhr zu einem Polizeieinsatz im Bereich des S-Bahnhofes in Unterföhring. Dabei kam es zu einem Schusswechsel in dessen Verlauf eine 26-jährige Polizeibeamtin der Polizeiinspektion 26 (Ismaning) eine lebensgefährliche Kopfverletzung erlitt. Der Tatverdächtige, ein 37-jähriger Deutscher, konnte kurz darauf festgenommen werden.

Heute, am Donnerstag, 07.09.2017, wurde die 26-jährige Polizeibeamtin in eine Fachklinik nach Sachsen verlegt und wird dort nun weiter behandelt. Ihr Zustand ist soweit stabil, allerdings befindet sie sich auch weiterhin im Wachkoma.

Die Gedanken und besten Wünsche der Münchner Polizei begleiten sie auf diesem Weg und sind auch weiterhin bei ihr und ihren Angehörigen.

Aufgrund der sehr großen und berührenden Anteilnahme aus der Bevölkerung erreichte uns von den Eltern folgender Brief, in dem sie sich bedanken und der zur Veröffentlichung freigegeben ist:

„Liebe Bürgerinnen und Bürger,

wir sind die Eltern der Polizeibeamtin, die am 13.06. durch einen feigen Angriff mit einer Schusswaffe am S-Bahnhof Unterföhring schwere Kopfverletzungen erlitten hatte. Sie können sich sicherlich vorstellen, dass dieses Ereignis eine für uns und ihren Lebensgefährten emotional extrem schwierige Situation war und nach wie vor ist.

Von Anfang an haben wir eine sehr intensive Betreuung und Unterstützung durch die Polizeiinspektion 26 in Ismaning sowie der gesamten Münchner Polizei erhalten. Auch die Betreuung im Krankenhaus durch die behandelnden Ärzte und das Pflegepersonal hat uns den Eindruck vermittelt, dass sie dort in besten Händen ist und bestmöglich behandelt und therapiert wird.

Auf unterschiedlichsten Wegen erreichten uns sehr viele Zeichen der Solidarität und Anteilnahme aus München, dem Landkreis München und weit darüber hinaus. Sie gaben und geben uns viel Kraft und wir haben uns sehr darüber gefreut. Dafür bedanken wir uns aus tiefsten Herzen bei Ihnen allen.

Der Gesundheitszustand unserer Tochter ist mittlerweile so stabil, dass sie in eine Reha-Klinik nach Hause verlegt werden konnte. Ihr steht noch ein langer Weg der Rehabilitation bevor, auf dem wir sie intensiv begleiten werden.
Nochmals vielen Dank für Ihre große Hilfe und Unterstützung – nicht zuletzt durch die zahlreichen Spenden. Es hat uns allen sehr gut getan, dass wir gespürt haben, dass wir nicht alleine sind.

Die Eltern und der Lebensgefährte“