Kiel (ots) - Am heutigen (13.09.2017) landesweiten Kontrolltag zum Thema "Handy und Gurt" haben rund 300 Polizeibeamtinnen und -beamte einen Überwachungsschwerpunkt auf das Handy-Verbot am Steuer und die Gurtpflicht gelegt.
Hintergrund ist, dass die Landespolizei im vergangenen Jahr einen stark ansteigenden Trend bei der verbotenen Handynutzung am Steuer (+24,4 %) festgestellt und deutlich mehr Gurtmuffel (+17,6 %) ertappt hat. Auch die richtige Sicherung von Kindern in Kraftfahrzeugen wurde überprüft, denn immer mehr Kinder verunglücken im Straßenverkehr als Mitfahrer. Um Unfallfolgen und Verletzungen zu mindern, ist für Erwachsene und Kinder gleichermaßen das Anlegen des Sicherheitsgurtes bzw. die Nutzung geeigneter Rückhalteeinrichtungen wichtig, in vielen Fällen sogar überlebenswichtig. Das gilt selbstverständlich auch auf kurzen Strecken und auch dann, wenn das eigene Fahrzeug über alle erdenkliche passive Sicherheitstechnik verfügt! Die passiven Sicherheitssysteme moderner Kraftfahrzeuge (Airbag, Gurt, Gurtstraffer etc.) können nur im Zusammenwirken optimal funktionieren und größtmöglichen Schutz der Insassen bieten. Sicherheitsgurte retten Leben! Die Schwere der Unfallfolgen bzw. ob ein Fahrzeuginsasse unverletzt bleibt oder stirbt, hängt oftmals davon ab, ob ein Sicherheitsgurt angelegt war oder nicht.
Im Rahmen der laufenden bundesweiten Aktionswoche berichtete der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) bereits, dass einer Studie der "Allianz Versicherung" zufolge jeder zehnte Verkehrstote auf Ablenkung zurückzuführen sei. Bei einer Umfrage des DVR gaben insgesamt 61 Prozent der befragten Pkw-Fahrer an, sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich in bestimmten Situationen das Mobiltelefon am Steuer zu nutzen
"Aus Sicht der Landespolizei sind dies sehr bedenkliche Fehlentwicklungen, denen wir mit andauernden flächendeckenden aber auch wie jetzt mit besonderen punktuellen Überwachungsmaßnahmen entgegen wirken wollen", so Axel Behrends, der im Landespolizeiamt für die Verkehrssicherheitsarbeit zuständig ist. "Eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr, ob als Kraftfahrer, Fahrradfahrer oder Fußgänger, erfordert jederzeit die volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Eine kurze Unaufmerksamkeit kann unter Umständen nicht nur zu gefährlichen Verkehrssituationen oder riskanten Fahrmanövern, sondern auch zu schweren Unfällen führen", so Behrends weiter.
Auch Innenstaatssekretär Torsten Geerdts unterstrich die Bedeutung der Kontrollmaßnahmen: "Allein im vergangen Jahr wurden über 21.000 Menschen erwischt, die nicht angeschnallt waren. Mehr als 11.000 tippten am Steuer SMS oder telefonierten mit dem Handy. In beiden Fällen verzeichnen wir im Vorjahresvergleich deutliche Zunahmen. Das zeigt, wie wichtig diese Kontrollen immer wieder sind. Denn wir wollen und werden uns nicht damit abfinden, dass auf unseren Straßen immer noch Menschen durch Verstöße gegen solche im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtigen Regeln zu Schaden kommen. Dafür brauchen wir allerdings auch eine präsente Bürgerpolizei. Und für die steht diese Regierung."
Die Aktion der Landespolizei läuft noch bis einschließlich Sonntag. Die Gesamtbilanz wird dann Anfang der kommenden Woche veröffentlicht.
Rückfragen bitte an:
Torge Stelck
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration
Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: +49 (0)431 160 61400
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de