Pirna, Halle, Bad Bentheim (ots) - In einem in Deutschland im Auftrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück durch die Bundespolizei geführten Ermittlungsverfahren wurden am Dienstag in Frankreich und in Deutschland Haftbefehle sowie Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Der nach langwierigen Ermittlungen am Dienstag durchgeführte Einsatz wurde von EUROPOL im Rahmen eines sogenannten Common-Action-Day koordiniert. Es kam zu -6- Festnahmen in Frankreich. In Deutschland wurden in vier verschiedenen Bundesländern, im Schwerpunkt in Mitteldeutschland insgesamt -7- Objekte durchsucht und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.
Die auf deutscher Seite seit Dezember 2016 gemeinsam durch die Bundespolizeiinspektionen Kriminalitätsbekämpfung Halle und Bad Bentheim geführten Ermittlungen richten sich gegen eine aus Indien stammende Tätergruppierung. Die Täter organisierten gegen eine Bezahlung von 7.000 Euro pro Geschleusten die Schleusung ins Schengen-Gebiet. Dazu wurden unter falschen Angaben beschaffte Visa genutzt. Vornehmlich erfolgten die Einreisen über Frankreich nach Europa. Die dabei genutzten Personaldokumente wurden von den geschleusten Indern entsorgt. Nach Weiterreise nach Deutschland beantragten die Migranten unter falschen Personalien Asyl in Deutschland. Bei dem Hauptbeschuldigten handelt es sich ebenfalls um einen aus Indien stammenden Asylbewerber. Dieser lebte in Deutschland und hatte sich während der Ermittlungen nach Frankreich abgesetzt.
Die Basis für die erfolgreichen Einsatzmaßnahmen bildete die internationale Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den französischen Ermittlern. Durch den engen Austausch wurden die in beiden Ländern vorliegenden Erkenntnisse wirksam zusammengeführt. Der Leiter der ermittlungsführenden Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle, Polizeioberrat Markus Pfau: "Die Ermittlungen zeigten einmal mehr, dass auch die Erschleichung von Visa für eine Einreise in die Staaten der Europäischen Union durch professionelle Täternetzwerke für einen organisierten Asylmissbrauch genutzt werden. Wir hoffen, dass wir mit unseren Maßnahmen ein solches Täternetzwerk zerschlagen konnten!"
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeidirektion Pirna
Pressestelle
Janine Lumtscher
Telefon: 03501 795-7024
E-Mail: presse.pirna@polizei.bund.de
www.bundespolizei.de