Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei vor Betrügern und der „Enkeltrickmasche“

Rhein-Kreis Neuss (ots) - Eine ältere Dame aus Neuss fiel am Donnerstag (12.10.) dem sogenannten "Enkeltrick" zum Opfer. Am Vormittag meldete sich ein Anrufer bei der Seniorin. Dem Unbekannten gelang es, sie davon zu überzeugen, ein naher Verwandter zu sein. Er schilderte der Dame, dass er ein verlockendes Immobilienangebot hätte und kurzfristig Bargeld für die Abwicklung des Kaufvertrages benötige. Zwecks Regulierung der Angelegenheit halte er sich momentan in Düsseldorf bei einem Anwalt auf.

Die Ausführungen klangen für die Angerufene glaubhaft, so dass sie, gegen 15:00 Uhr, zu einem Treffen mit einem "Azubi" eines beteiligten Geldinstitutes im Bereich der Schabernackstraße im Neusser Norden aufbrach. Dort übergab das Betrugsopfer dem Kurier das Bargeld in einem Umschlag. Anschließend verschwand der Unbekannte.

Als die über 80-Jährige noch am gleichen Tag mit den richtigen Verwandten Kontakt hatte, erkundigte sie sich nach dem abgelaufenen Immobiliengeschäft. Hierbei stellte sich heraus, dass unbekannte Täter erfolgreich den "Enkeltrick" angewendet hatten. Die Beute bestand aus mehreren tausend Euro. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizei.

Vom unbekannten Geldabholer, der akzentfrei deutsch sprach, liegt eine vage Personenbeschreibung vor: Er war circa 20 bis 25 Jahre alt, ungefähr 165 Zentimeter groß, schlank, Brillenträger und hatte ein gepflegtes "ordentliches" Aussehen.

Personen, die im Verlaufe des Donnerstagvormittags (12.03.) verdächtige Beobachtungen im Bereich der Schabernackstraße gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02131-3000 in Verbindung zu setzen.

Die Polizei nimmt den Vorfall nochmals zum Anlass, deutlich darauf hinzuweisen, sich niemals auf eine Geldübergabe an fremde Personen einzulassen. Rufen Sie den vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen bereits bekannten Nummer zurück und fragen Sie nach, ob dieser tatsächlich bei Ihnen angerufen hat. Schnell wird sich klären, ob Betrüger versucht haben, an ihr Geld zu kommen. Erfahrungsgemäß halten sich Gruppen dieser Betrüger für einen längeren Zeitraum in einem bestimmten Gebiet auf. Daher ist nicht auszuschließen, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Betrugsversuchen kommt. Bei Anrufen dieser Art handelt es sich um den sogenannten "Enkeltrick", bei dem die Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft zumeist älterer Menschen ausgenutzt wird. Derartige Vorkommnisse sollten unverzüglich der Polizei gemeldet werden. Angehörige von älteren Menschen sollten mit den Seniorinnen und Senioren über die Masche der Betrüger sprechen.

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