Frankfurt/Main (ots) - Festnahmen, Einreiseverweigerung, Urkundenfälschungen, Abschiebungen sowie freiwillige Ausreisen - für die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt stellte sich der 19. Oktober wieder mal als Herausforderung dar, die mit keiner anderen Polizeidienststelle in Deutschland vergleichbar ist. Die Kolleginnen und Kollegen hatten alle Hände voll zu tun.
Um neun Uhr wurde ein 29-jähriger Mann aus Aserbaidschan zur Einreise aus Baku vorstellig, der sein Visum erschlichen hatte. Er wollte gar nicht nach Deutschland, sondern Frankreich war sein Ziel. Die falschen Angaben zur deutschen Visaerlangung führten zur Sicherheits-leistung von 150 Euro und zur Zurückweisung des Mannes in seinen Herkunftsstaat.
Nur eine Stunde später wurden Bundespolizisten zum Gate im Terminal 1 der ankommenden Condor-Maschine aus Cancun gerufen. Dort übergab die Crew zwei Albaner, die mit gefälschten italienischen Reisepässen versucht hatten, in Mexiko einzureisen. Die zwei wurden anschließend nach Pristina zurückgewiesen. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.
Im Rahmen eines großen Ermittlungsverfahrens konnten Fahnder der Bundespolizei vom Flughafen in den Morgenstunden eine Festnahme eines 24-jährigen Tunesiers im Saarland erwirken. Der Mann wird verdächtigt, über 60 illegale Onlinebuchungen bei der Deutschen Bahn AG durchgeführt zu haben, um in betrügerischer Absicht Fahrscheine zu erlangen. Hierzu wurden widerrechtlich erworbene Kreditkartendaten genutzt. Derzeit prüft in diesem Fall die zuständige Ausländerbehörde die Abschiebung des Täters.
Gegen 14 Uhr hob eine Maschine in Richtung Pristina ab, die insgesamt 80 ausreisepflichtige, kosovarische Staatsangehörige an Bord hatte. Es handelt sich um eine Sammelcharter-Abschiebung, die im Rahmen einer Frontex-Maßnahme gemeinsam mit den Ländern Island und Ungarn durchgeführt wurde. Zur Sicherung der Maßnahmen waren 26 Bundespolizisten als Begleiter, vier ungarische Begleitbeamte, ein Arzt ein Sanitäter mit im Flugzeug. Alleine zur organisatorischen Umsetzung der Maßnahmen waren zusätzlich noch 22 Bundespolizisten im Einsatz.
In den Abendstunden versuchte eine 19-jährige Inderin illegal über den Frankfurter Flughafen einzureisen. Sie legte zur Passkontrolle einen gefälschten indischen Reisepass vor. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft musste die Inderin hierfür eine Sicherheitsleistung von 800 Euro zahlen und wurde noch am Abend mit der Air India nach Delhi zurückgewiesen.
Darüber hinaus wurden über den Flughafen Frankfurt am 19. Oktober neun Einzelrückführungen durchgeführt. Vier davon mussten aus Sicherheitsgründen durch Beamte der Bundespolizei begleitet werden. 19 Ausländer wurden auf Grundlage des Dubliner Übereinkommens in ihre Heimatländer überstellt.
Über den Tag verteilt stellen zwei Personen aus dem Irak und Russland ein Asylgesuch, vier Haftbefehle konnte im Rahmen der Grenzkontrolle vollstreckt werden.
Insgesamt 52 Personen haben Deutschland über Frankfurt freiwillig verlassen. Dabei handelt es sich um Menschen aus den Ländern China, Armenien, Marokko, Nigeria, Libanon, Russland, Pakistan, Türkei, Tunesien, Thailand, Indien, Kosovo und Albanien. Diese Maßnahmen wurden teilweise durch die Internationale Organisation für Migration (IOM) betreut. Die Bundespolizei bestätigt hierbei lediglich die Ausreise und meldet die Daten an die zuständigen Ausländerbehörden.
Zwei Personen wurden über den Flughafen Rhein-Main nach Litauen und Ungarn ausgeliefert.
Neben den Grenzkontrollen von ca. 80.000 Reisenden, den Luftsicherheitsaufgaben im Terminal und auf dem Vorfeld, den Sicherheitsmaßnahmen im Fern- und Regionalbahnhof und vielen zahlreichen anderen kleinen Einsätzen ein ganz normaler Tag für die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt am Main.
Die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt hat im Jahr 2016 mehr als 1.100 Urkundenfälschungen erkannt, 1.400 mit Haftbefehl gesuchte Personen festgenommen und über 130.000 verbotene Gegenstände bei Luftsicherheitskontrollen aufgefunden, angefangen vom Benzinfeuerzeug bis zur Schusswaffe.
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