Dillenburg (ots) -
Herborn: Um Spenden für taubstumme und körperlich behinderte Menschen bat gestern Nachmittag (07.11.2017) ein Betrüger auf dem Gelände des Rewe-Marktes in der Konrad-Adenauer-Straße. Ein aufmerksamer Zeuge verhinderte, dass Kunden auf die Masche hereinfielen und alarmierte die Polizei.
Ausgestattet mit einer Sammlungsliste für ein internationales Zentrum für taubstumme und körperlich behinderte Personen, bat der 16-jährige Betrüger Kunden des Lebensmittelmarktes um Spenden. Um seine Sammlung seriöser erscheinen zu lassen, fand sich auf der Liste das Logo der Hilfsorganisation "Handicap International". Der Zeuge griff ein, als ein Opfer sich in die Spendenliste eintrug und einen Geldbetrag übergeben wollte. Bis zum Eintreffen einer Herborner Streife hielt der Zeuge den in Frankreich lebenden und aus Rumänien stammenden Jugendlichen fest. Nach seiner Vernehmung und der erkennungsdienstlichen Behandlung durfte der Betrüger die Herborner Wache wieder verlassen. Die Polizei ermittelt wegen Sammlungsbetruges. In diesem Zusammenhang kontrollierten die Polizisten vier Insassen eines in Frankreich zugelassenen Pkw. Die vier Männer stammen ebenfalls aus Rumänien und standen offensichtlich mit dem Jugendlichen in Verbindung. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Betrüger auch an anderen Märkten oder Parkplätzen Opfer ansprachen. Sie bitten mögliche Opfer sich unter Tel.: (02772) 47050 bei der Herborner Polizei zu melden.
Gerade in der anstehenden Vorweihnachtszeit steigt bei vielen Menschen die Bereitschaft für in Not geratene Menschen oder Tiere zu spenden. Dies nutzen solche Betrügerbanden schamlos aus. Die Täter sind straff organisiert und werden gezielt an Einkaufsmärkten oder Parkplätzen eingesetzt. Das von den Opfern gespendete Geld erreicht nie gemeinnützige Einrichtungen oder betroffene Menschen. Vielmehr streichen Hintermänner der Sippen die Gewinne ein und finanzieren so ihren Lebensunterhalt.
Sammlungen für gemeinnützige Zwecke werden vom Ordnungsamt der zuständigen Gemeinde genehmigt. Seriöse Sammler zeigen die entsprechende Genehmigung vor. Im Zweifel rät die Polizei nicht zu spenden und die Gemeinde oder die Polizei zu informieren.
Guido Rehr, Pressesprecher
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