Wilhelmshaven (ots) - In der Nacht zum Mittwoch, 08.11.2017, stellte eine Funkstreifenwagenbesatzung fest, dass zwei Autofahrer offenbar ein Straßenrennen durchführten.
Gegen 00:30 Uhr befuhren zwei Fahrzeugführer jeweils mit ihren Pkw nebeneinander die Peterstraße stadteinwärts. In Höhe der Werftstraße wurden die Pkw stark beschleunigt, so dass für die Beamten eine Verfolgung nur mit über 95 km/h möglich war. Bis zur Mitscherlichstraße wurden die Pkw, ein BMW und ein VW wieder abgebremst.
Gegen die beiden Fahrzeugführer, ein 35-Jähriger aus Wilhelmshaven und ein 20-Jähriger aus Schortens wurden Ermittlungsverfahren wegen der recht neuen Strafrechtsnorm, dem verbotenen Kraftfahrzeugrennen eingeleitet.
"Die Polizei geht mittlerweile entschieden gegen illegale Autorennen vor" erklärt Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland und betont das bestehende Risiko für die Verkehrssicherheit.
Zur Erörterung des § 315 d StGB:
Der Bundestag hatte im Sommer die Strafen für die Teilnahme an illegalen Autorennen deutlich verschärft, so dass Straßenrennen nicht mehr als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat gewertet werden.
Veranstaltern von Straßenrennen und Teilnehmern drohen nach dem neuen Gesetz empfindliche Geldstrafen und lt. Gesetz bis zu zwei Jahre Haft.
Werden bei einem Straßenrennen darüber hinaus Personen verletzt oder gar getötet, ist eine Gefängnisstrafe bis zu zehn Jahren möglich.
"Das Gesetz sieht die Strafe nicht nur bei einem Rennen von mindestens zwei Fahrern vor. Nach dem neuen Gesetz wird auch bestraft, wer alleine am Steuer mit nicht angepasster Geschwindigkeit und grob und verkehrswidrig und rücksichtslos unterwegs ist, um eine höchstmögliche Geschwindigkeit zu erreichen, Bisher drohte Teilnehmern an illegalen Straßenrennen bisher ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro und ein einmonatiges Fahrverbot. Die Veranstalter wurden mit 500 Euro Bußgeld belegt.
"Die Verschärfung des Gesetzes ist eine Reaktion auf eine Reihe von Unfällen bei illegalen Straßenrennen, die sich im gesamten Bundesgebiet ereignet haben" erklärt Markus Wallenhorst, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.
"Nach wie vor ist Geschwindigkeitsüberschreitung eine der Hauptunfallursachen für Verkehrsunfälle. Aber dieses rücksichtlose Verhalten der Fahrzeugführer stellt zusätzlich ein enormes Risiko für die Verkehrssicherheit dar, so dass wir auch weiterhin entschieden gegen diese Rennen vorgehen werden", so Wallenhorst.
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