Wilhelmshaven (ots) - Bei der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wurde in den letzten Tagen eine Vielzahl von Anrufen registriert, bei denen sich die Betrüger unter Nutzung der Rufnummer der Wilhelmshavener Polizei als Polizei- und Kriminalbeamte ausgeben.
Die Betrüger rufen in der Regel ältere Personen an und geben sich als Kriminal- bzw. Polizeibeamter aus, um auf verschiedenste Art und Weise an Bankdaten oder gleich ans Bargeld zu kommen.
In einem der aktuellen Fälle erhielt eine 66-Jährige am vergangenen Freitag, 10.11.2017, mehrere Anrufe eines angeblichen Bankmitarbeiters, der sich wie bereits viele Male zuvor mit dem Namen "Thomas Wagner" vorstellte. Auf dem Display des Telefons erschien die Nummer der örtlichen Polizeidienststelle 04421/942-0. Sinngemäß schilderte er einen Vorfall, bei dem bislang unbekannte Täter versucht hätten, Geld von ihrem Konto zu erlangen. Diesen Umstand habe der Anrufer zum Glück vereiteln können.
Auf den Einwand der 66-Jährigen, wieso dieser Herr "Wagner" mit der Rufnummer der örtlichen Polizei anriefe, habe dieser entgegnet, dass man das Gespräch deshalb nicht zurückverfolgen könne. Er arbeite bereits mit der Staatsanwaltschaft, bei dem die Dame beinahe geschädigt worden wäre, zusammen. Später rief eine zweite männliche Person an, der sich als Polizeibeamter und mit dem Namen "Janssen" vorstellte. Er bat die Dame der Polizei bei ihren Ermittlungen im Ausland zu helfen. Durch ihre Hilfe könne man den Tätern eine Falle bauen.
Durch die geschickte Gesprächsführung wird die Dame schließlich dahingehend motiviert, einen vierstelligen Betrag in die Türkei zu überweisen um die dortige Polizei bei der Ergreifung einer Täterin zu unterstützen.
"Die Gesprächsführung ist absolut professionell", betont Andrea Papenroth, Pressesprecherin der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. "Das perfide ist, dass die Geschädigten moralisch derartig unter Druck gesetzt werden, dass sich die oftmals älteren Bürgerinnen und Bürger geradezu genötigt sehen, Geld locker zu machen, um der Polizei zu helfen."
Bis zum Dienstag, 14.11.2017, erreichten die Polizeiinspektion etwa 26 angezeigte Fälle, sowohl aus dem Landkreis, als auch aus der Stadt Wilhelmshaven, von denen die anderen Versuchstaten waren. "Die angerufenen Personen waren skeptisch und haben sofort die richtige Polizei eingeschaltet" lobt Papenroth und betont, dass bei den Anrufen im Display "falsche Nummern" angezeigt werden. Hier handelt es sich um eine weitere Betrugsmasche, dem sogenannten "Spoofing". "Mit Hilfe moderner Technik wird bei einem Anruf eine gefälschte Telefonnummer angezeigt. Es ist grundsätzlich möglich, dass jede beliebige Telefonnummer, also auch die Rufnummer 110 oder die Nummer der örtlichen Polizeidienststelle im Display erscheint. Straftäter haben so die Möglichkeit, sich ohne Misstrauen als Polizei- oder Kriminalbeamte auszugeben." erklärt Papenroth.
Die Polizei rät das Gespräch zu beenden und die Nummer der richtigen Polizei zu wählen und nicht die Rückruftaste zu betätigen. Seien sie bei Anrufen - wenn sie sich nicht absolut sicher sind, das Gegenüber zu kennen - stets misstrauisch, erteilen sie per Telefon keine Auskünfte und gehen sie auf keine Geldgeschäfte ein. Verständigen sie im Zweifelsfall die Polizei!
Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bietet außerdem in dem Zusammenhang kostenlose Beratungen an und beantwortet gerne Ihre Fragen:
Für den Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland stehen Ihnen als Ansprechpartnerin Katja Reents unter der Rufnummer 04421/942-108, für den Bereich Varel Eugen Schnettler 04451/923-146 und für Jever Wiard Wümkes unter der Rufnummer 04461/9211-181 zur Verfügung.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
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