Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Aalen

Waiblingen: (ots) - Waiblingen: Bankmitarbeiter verhindert Betrug - Falscher Polizeibeamte in Haft

Dank eines aufmerksamen Bankberaters und dessen Umsichtigkeit wurde eine 82-jährige Frau aus Waiblingen am Donnerstagabend nicht um eine sechsstellige Geldsumme gebracht. Die Frau wäre fast Opfer sogenannter "falscher Polizeibeamter" geworden. Ein Betrüger wurde festgenommen und befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Nachdem die Frau am Dienstag eine größere Geldsumme transferieren wollte, wurde der Bankmitarbeiter misstrauisch und begab sich zusammen mit der Seniorin zur Anzeigeerstattung zur Polizei. Im Rahmen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde bekannt, dass die Frau seit Tagen von unbekannten Personen telefonisch massiv unter Druck gesetzt wurde. Die Männer gaben sich, wie bei dieser Masche üblich, als Polizisten und Staatsanwälte aus und verlangten von der Frau ihr Geld "in Sicherheit zu bringen". Die Frau wurde seit Montag in vielen Telefonaten derart eingeschüchtert, dass sie schließlich dem tagelangen Drängen nachgab und sich zu ihrer Hausbank begab. Letztlich konnten im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen ein 40-jähriger türkischstämmiger Tatverdächtiger in der Nähe der Wohnanschrift der Frau festgenommen werden. Weil gegen ihn ein dringender Tatverdacht bestand, wurden er auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart bei einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl erließ und in Vollzug setzte. DerBetrüger wurden in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die weiteren Ermittlungen zum Vorfall, insbesondere ob weitere Personen an der Tat beteiligt waren, dauern an.

Seit Jahresbeginn verzeichnet die Polizei des Landes und auch das Polizeipräsidium Aalen einen drastischen Anstieg von Fällen, bei denen ältere Menschen Anrufe von vermeintlichen Polizeibeamten erhalten und in der Folge betrogen werden. Die Täter rufen mit oftmals technisch manipulierten Telefonnummern (Notrufnummer 110 oder anderen örtlichen Telefonnummern) an, warnen vor einem Einbruch und erkundigen sich nach Geld und Wertsachen. Unter Vorwänden, wie beispielsweise die Polizei habe Hinweise auf einen geplanten Einbruch, gelingt es den Betrügern immer wieder, ihren Opfern mittels geschickter Gesprächsführung vorzutäuschen, dass ihr Geld und ihre Wertsachen zuhause nicht sicher seien. Ein Polizist in Zivil werde vorbeikommen, um das gesamte Geld und sämtliche Wertsachen "in Sicherheit" zu bringen.

Tipps der Polizei: Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten. Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotruf-Nummer 110 an. Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Auflegen sollten Sie, wenn:

- Sie nicht sicher sind, wer anruft. - Sie der Anrufer nach persönlichen Daten und Ihren finanziellen Verhältnissen fragt, z.B. ob Sie Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände im Haus haben. - Sie der Anrufer auffordert, Bargeld, Schmuck oder andere Wertgegenstände herauszugeben, bzw. Geld zu überweisen, insbesondere ins Ausland. - Sie der Anrufer unter Druck setzt. - Der Anrufer Sie dazu auffordert, zu Fremden Kontakt aufzunehmen, z.B. zu einem Boten, der Ihr Geld und Ihre Wertsachen mitnehmen soll.

Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den Anruf. Sprechen Sie als Angehöriger mit älteren Verwandten über diese Betrugsmasche. Glauben Sie Opfer eines Betrugs geworden zu sein? Wenden Sie sich sofort an die örtliche Polizeidienststelle und erstatten Sie Anzeige.

Weitere Informationen zum Thema "Falscher Polizeibeamter" finden Sie unter: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/betrug-im-namen-der-polizei/

Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.polizei-beratung.de/presse

Bilder zu verschiedenen Themen der Kriminalprävention finden Sie unter: http://www.polizei-beratung.de/presse/pressebilder.html

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