Angebliche Microsoft-Mitarbeiterin will Zugang zum PC / sensible Computerdaten im Fokus von Betrügern

Dillenburg (ots) -

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Lahn-Dill-Kreis: Viren und Trojaner sind gängige Begriffe im täglichen Umgang mit dem Internet. Die meisten Internetnutzer kennen die Gefahren, die von dieser Art Schadsoftware ausgeht. Zum Schutz vor diesen Angriffen folgen die meisten den Empfehlungen der Experten und halten ihr Betriebssystem und die Antivirensoftware auf den aktuellsten Stand. Derzeit versuchen Betrüger im Lahn-Dill-Kreis auf dem direkten Weg Zugang zu den Rechnern ihrer Opfer zu erlangen.

Angeblich droht Datenverlust durch virenverseuchten Rechner

Vermehrt melden Bürger aus dem Lahn-Dill-Kreis, dass versucht wurde mit dieser Masche ihre Computer zu "hacken". Über das Telefon suchen die Täter den Kontrakt mit ihren Opfern. In den der Polizei bekannt gewordenen Fällen stellte sich die mit starkem englischen Akzent sprechende Frau als Mitarbeiterin der Firma "Microsoft" vor und erklärte, dass die Computer der Opfer offensichtlich von einer Schadsoftware befallen seien und der Absturz der Rechner und damit der Verlust aller persönlicher Daten drohe. Die angebliche Computerspezialistin von "Microsoft" bot gegen Bezahlung an, das Problem per Fernwartung zu lösen und den Rechner gegen weitere Cyber-Angriffe zu schützen. Zudem bat sie um die Übermittlung der Zugangsdaten von Onlinekonten und Onlineshops, um dort die Auswirkungen des Virenbefalls überprüfen zu können.

Die Angerufenen ließen sich jedoch nicht auf das Angebot ein. Sie machten das einzig Richtige und beendete das Gespräch. Hätten sie sich auf den Betrüger eingelassen, wären die Folgen fatal gewesen.

Per Fernwartungssoftware uneingeschränkter Zugriff auf den Rechner

Für den uneingeschränkten Zugriff auf den Computer der Angerufenen setzen die Betrüger sogenannte "Remote-Desktop-Tools" ein. Das sind Computerprogramme, die der Fernwartungen von Computern dienen oder Online Meetings ermöglichen. Mit diesen Programmen, wie zum Beispiel "Remote Desktop Connection" von Microsoft oder dem "TeamViewer", stellen Teilnehmer über das Internet Verbindung zu anderen Computern her und übernehmen deren Steuerung. Die angebliche Microsoftmitarbeiterin leitet ihre Opfer zum Download solcher Programme, hilft bei der Installation sowie dem Start der Software und öffnet ihrerseits ein solches Programm. Um ihr den Fernzugriff per Internetverbindung auf den Computer zu gestatten, lässt sich die Betrügerin das Passwort der Fernwartungssoftware am Telefon durchgeben und schon hat sie unbegrenzten Zugriff auf den fremden Rechner. Jetzt kann sie in Echtzeit sämtliche Daten einsehen, Schad- oder Spionagesoftware installieren und Kunden- und Bankdaten des Opfers ausspähen.

Sensible Daten sind sensible Daten

Die Polizei empfiehlt misstrauisch zu sein, wenn ohne erkennbaren Anlass ein Anrufer dazu auffordert den Zugriff auf seinen eigenen Computer zu gestatten oder nach Zugangsdaten von Onlinekonten oder Onlineshops fragt. Dabei ist es egal, ob es sich um einen angeblichen Mitarbeiter der Firma "Microsoft" oder eine andere beliebige Person handelt.

Geben Sie niemals sensible Daten am Telefon preis und suchen Sie keine dubiosen Internetseiten zur Installation unbekannter Programme auf. Sollten Sie trotzdem in diesem Zusammenhang einmal angerufen werden, legen sie einfach auf!

Guido Rehr, Pressesprecher

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