Bei Anruf erschien „110“ im Display / 73-jährige überweise 8.000 Euro nach Moldawien / Polizei warnt erneut vor „falschen Polizisten“

Bad Hersfeld (ots) - BAD HERSFELD /NENTERSHAUSEN (Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Die Polizei warnt erneut vor Anrufen falscher Polizisten, die sich vor allem an ältere Mitbürger wenden.

Bereits am Donnerstabend (30.11.), gegen 18.00 Uhr, rief ein Mann bei einer 73-jährigen Frau aus der Großgemeinde Nentershausen (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) an und stellte sich als ein Herr Neumann vor. Im Display ihres Telefons sah die ältere Dame die Rufnummer "110". Der Anrufer redete auf die Frau ein und drohte mit der Staatsanwaltschaft, wenn sie ihm falsche Dinge sagen würde. Am Freitagmorgen (01.12.), um 08.00 Uhr, rief der Mann erneut bei der Frau an. Dabei soll der Anrufer die 73-jährige mächtig unter Druck gesetzt haben. Die Frau hob schließlich insgesamt 12.000 Euro von ihrem Girokonto bei ihrer Bank ab. Bestellte sich ein Taxi und fuhr zu einer Filiale eines amerikanischen Finanzdienstleisters nach Kassel und überwies 8.000 Euro auf einen Namen in Moldawien.

Offenbar wurde mehrere Senioren im Landkreis Hersfeld-Rotenburg und darüber hinaus in den vergangenen Tagen und Wochen angerufen, in denen sich ein männlicher Anrufer als Polizeibeamter ausgab. An die Telefonnummern kommen die Betrüger in der Regel, indem sie die Telefonbücher nach "altmodisch" klingenden Vornamen durchforsten und dann bei solchen Nummern "auf gut Glück" anrufen.

Der Betrüger behauptet dann häufig am Telefon, die Polizei habe bei der Festnahme eines Einbrechers Unterlagen über das Haus oder die Wohnung der Angerufenen gefunden. Er müsse deshalb wissen, wann der letzte Bankbesuch getätigt wurde oder welche Wertgegenstände im Haus vorhanden seien. Dann bietet der falsche Polizist an, Wertgegenstände und Bargeld durch einen angeblichen Mittelsmann abzuholen und in "sichere Verwahrung" zu nehmen oder das Geld über Finanzdienstleister zu überweisen.

Erst am vergangenen Montag (27.11.) war eine ältere Frau in Niederaula so um 3.000 Euro betrogen worden (wir berichteten). Wie so viele Opfer dieser Masche berichtete die Nentershäuserin, der vermeintliche Polizist habe von der Nummer 110 aus angerufen. Schon dies ist aber ein sicheres Zeichen, dass es sich um Betrüger handelt, denn bei einem Anruf der Polizei ist niemals die "110" in der Anzeige zu sehen. Mit einem speziellen Computerprogramm können die Betrüger jede beliebige Nummer im Display erscheinen lassen.

Die Polizei rät: "Informieren Sie uns umgehend, wenn sie einen solchen Anruf erhalten. Nutzen Sie auch die Beratungsangebote der Kriminalprävention unter Telefon 06621/932-131."

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Osthessen
Pressestelle
Manfred Knoch
Telefon: 06621/932-131
Fax: 06621/932-150