Lübeck (ots) - Gemeinsame Medien-Information der Lübecker Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Lübeck
Am vergangenen Sonntagmorgen (10.12.) kam es im Bereich der Bushaltestellen des ZOB in Lübeck zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Beteiligten. Ein 17-jähriger ist tatverdächtig, ein Messer als Waffe eingesetzt zu haben. Die Ermittlungen haben das Kommissariat 15 - Jugendkriminalität - und die Lübecker Staatsanwaltschaft aufgenommen. Eine Vorführung des Tatverdächtigen vor den Haftrichter wird im Verlaufe des heutigen Montag (11.12.) erfolgen.
Gegen 00.30 Uhr gingen Notrufe bei der Einsatzleitstelle der Polizei über eine größere Schlägerei am ZOB im Bereich der Bussteige ein. Insgesamt wurden zwölf Streifenwagen eingesetzt. Die ersten eintreffenden Beamten stellten eine etwa 10-köpfige Personengruppe fest, welche den Platz fluchtartig verlassen wollte. Dabei brüllte man sich gegenseitig lautstark an.
Die ersten Feststellungen und Ermittlungen ergaben, dass sich offensichtlich aufgrund von vorausgegangenen Beleidigungen eine Schlägerei entwickelt hatte, bei der ein Beteiligter ein Messer einsetzte.
Den Beamten stellte sich im Bereich des ZOB das folgende Bild: Ein 29-jähriger aus Lübeck lag mit mehreren Stichverletzungen im Bauchbereich und am Ohr auf dem Boden. Er wurde nach einer Erstversorgung im Krankenhaus operiert. Zurzeit besteht keine Lebensgefahr; er ist weiterhin stationär aufgenommen. Ein 26-jähriger klagte über Atembeschwerden und hatte leichte Gesichtsverletzungen. Er kollabierte kurzzeitig und wurde entsprechend behandelt. Ein 27-jähriger hatte eine Stichverletzung im Bauchbereich. Er wurde operiert und befindet sich ebenfalls außer Lebensgefahr und weiterhin im Krankenhaus. Vier weitere Personen, darunter zwei Frauen, waren leicht verletzt und wurden vor Ort behandelt. Alle vorgenannten Personen stammen aus dem Irak und haben bis auf zwei, die in Hamburg und Trittau wohnen, ihren jetzigen Wohnsitz in Lübeck.
Ein 18-jähriger aus Afghanistan und in Lübeck wohnend klagte über Schmerzen im Bauchbereich, wo er nach eigenen Angaben von einem Schlagring getroffen worden war.
Ein 17-jähriger Afghane aus Lübeck, der als Intensivtäter polizeilich bekannt ist, wurde vorläufig festgenommen, nachdem sich aufgrund erster Zeugenangaben der dringende Verdacht ergeben hatte, dass er die Messerstiche ausgeführt hat. Die Staatsanwaltschaft Lübeck wird den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls beantragen. Die Vorführung vor den Haftrichter ist für den heutigen Montagnachmittag geplant. Hierüber wird am Dienstag nachberichtet.
Die mutmaßliche Tatwaffe, es handelt sich um ein Küchenmesser, wurde von den Polizeibeamten vor Ort aufgefunden und sichergestellt.
Bei den Stadtwerken, welche am ZOB eine Videoanlage installiert haben, wurden die entsprechenden Bänder sichergestellt und ausgewertet. Im Focus der weiteren Ermittlungen stehen zunächst insbesondere die Vernehmungen der Beteiligten und Zeugen.
Dr. Ulla Hingst, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Lübeck Stefan Muhtz, Pressesprecher der Polizeidirektion Lübeck
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