Wilhelmshaven (ots) - "Drogenerkennung im Straßenverkehr" ist ein wichtiges Thema der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. "Zur Feststellung einer drogenbedingten Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit bedarf es einer besonderen Beschulung" erklärt Daniel Birkholz, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes des Polizeikommissariats Varel.
Um insbesondere auch jüngere Polizeibeamtinnen und -beamte mit dem Rüstzeug für entsprechende zielgerichtete Kontrollen auszustatten, führte das Polizeikommissariat Varel am Montag, 11.12.2017, eine Fortbildung durch. Christopher Baier, Dienstschichtleiter im PK, referierte als speziell geschulter Multiplikator vor 14 interessierten Kolleginnen und Kollegen und vermittelte ihnen wichtige Informationen über Betäubungsmittel, deren Wirkung und Möglichkeiten rauschbedingte Ausfallerscheinungen bei Kraftfahrzeugführerinnen und -führern in einer Kontrolle zu erkennen. Dazu wurden alle Teilnehmenden von der Polizeiinspektion mit sogenannten Diagnostikleuchten ausgestattet. Diese können von ihnen in Zukunft verwendet werden, um Auffälligkeiten bei der Pupillenreaktion festzustellen.
Ein Schwerpunkt dieser Fortbildung war die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer führten gemeinsam mit Christopher Baier in der Urwaldstraße zwischen Zetel und Bockhorn eine Kontrollaktion durch, um vor dem Hintergrund der neu erworbenen Kenntnisse die Fahrtüchtigkeit der Kraftfahrzeugfahrerinnen und bzw. -fahrer zu kontrollieren.
Für den Fall, dass im Rahmen einer Kontrolle der Verdacht besteht, dass sich Betäubungsmittel im Fahrzeug befinden könnten, wurde die Kontrolle von der Diensthündin Neela, einem Rauschgiftspührhund unterstützt.
"Wir haben schon früher gute Erfolge in der Feststellung rauschbedingter Leistungseinbußen verzeichnet. Wir haben jetzt noch mehr qualifiziertes Personal für diesen wichtigen Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit gewinnen konnten!" ergänzt Daniel Birkholz und freut sich über das große Interesse an dieser Beschulung.
Sollten im Rahmen einer Kontrolle Ausfallerscheinungen festgestellt werden, die auf den Konsum von Betäubungsmitteln schließen lassen, muss der oder dem Betroffenen eine Blutprobe entnommen werden. Diese wird im Anschluss in einem Labor analysiert, um festzustellen, ob noch aktive Stoffe des Betäubungsmittels im Blut vorhanden sind und somit eine rauschbedingte Leistungseinbuße zu begründen ist.
Wurden die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte überschritten, wird das eingeleitete Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren an die zuständige Bußgeldstelle abgegeben. Diese erhebt mindestens ein Bußgeld in Höhe von 500EUR und stellt die Kosten für die Blutentnahme und Blutuntersuchung in Rechnung. Kosten in Höhe von 750EUR und mehr sind dabei schnell erreicht. Neben zwei Punkten im Fahreignungsregister wird ein Fahrverbot von einem Monat ausgesprochen und die Führerscheinstelle wird über den Umstand informiert, um die Fahrtauglichkeit grundsätzlich noch einmal zu überprüfen.
Bei der heutigen Kontrolle wurden in der Zeit von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr ca. 150 Fahrzeuge von 14 Beamtinnen und Beamten kontrolliert.
Bei insgesamt drei Fahrzeugführern und einer Fahrzeugführerin verliefen die durchgeführten Drogenvortests positiv. Allen vieren wurden Blutproben entnommen und die Weiterfahrten untersagt. Betroffene waren ein 26Jähriger aus Zetel, ein 23Jähriger aus WHV, ein 23Jähriger aus Varel und eine 36Jährige aus Zetel.
Einer der o.g. Pkw-Fahrer hatte noch versucht die kontrollierenden Beamten zu täuschen, indem er den Test manipuliert hat. Dies ist aber aufgefallen, so dass auch ihm eine Blutprobe entnommen worden ist.
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