Polizei im Rhein-Kreis Neuss nimmt Enkeltrickbetrüger im Ruhrgebiet fest

Seniorin am Telefon (Symbolbild: Polizei) Die Masche der Enkeltrickbetrüger ist nicht neu. Der Polizei gelang nun die Festnahme eines Duos.

Neuss, Meerbusch, Krefeld, Essen/Mülheim an der Ruhr (ots) - Ermittler der Neusser Polizei haben am Dienstagnachmittag (19.12.) mit Unterstützung von Essener Kollegen zwei tatverdächtige Enkeltrickbetrüger in Mülheim an der Ruhr festgenommen.

Dem Duo wird vorgeworfen, bandenmäßigen Betrug zum Nachteil von Senioren organisiert durchgeführt zu haben. Nach umfangreichen Ermittlungen hatten Beamte des Kriminalkommissariats 12 umfangreiche belastende Beweise zusammengetragen. Ein Richter erließ am Mittwoch (20.12.) Haftbefehl gegen die beiden 30-jährigen Tatverdächtigen aus Krefeld. Den Ermittlungen vorausgegangen waren Enkeltrickbetrügereien in Neuss und Meerbusch.

Die Fälle im Einzelnen: Am Vormittag des 12.10.2017 meldete sich ein männlicher Anrufer bei seinem über 80-jährigen Opfer in Neuss. Dem Unbekannten gelang es, es davon zu überzeugen, ein naher Verwandter zu sein. Er schilderte der Dame, dass er ein verlockendes Immobilienangebot hätte und kurzfristig Bargeld für die Abwicklung des Kaufvertrages benötige. Zwecks Regulierung der Angelegenheit halte er sich momentan in Düsseldorf bei einem Anwalt auf. Die Ausführungen klangen für die Angerufene glaubhaft, so dass sie, gegen 15:00 Uhr, zu einem Treffen mit einem "Azubi" eines beteiligten Geldinstitutes im Bereich der Schabernackstraße im Neusser Norden aufbrach. Dort übergab das Betrugsopfer dem Kurier das Bargeld in einem Umschlag. Anschließend verschwand der Unbekannte (siehe hierzu Pressemeldung der Polizei im Rhein-Kreis Neuss vom 13.10.2017 - 12:36)

In einem gleichgelagerten Fall in Meerbusch konnte ein Bankmitarbeiter am 24.11.2017 eine Seniorin davor bewahren, ein zweites Mal Opfer von Telefonbetrügern zu werden. Die Dame beabsichtigte, ihre gesamten Ersparnisse abzuheben, weil ein vermeintlicher Polizist sie angerufen und vor Einbrechern gewarnt habe. Der Unbekannte bot der Seniorin an, ihre Wertsachen vorsorglich in Verwahrung zu nehmen, um sie vor dem Zugriff der angeblichen Diebesbande zu schützen. Doch all dies war nur der perfide Plan eines Betrügers. Als der Angestellte des Kreditinstitutes wegen der Höhe der gewünschten Abhebung stutzig wurde und der Meerbuscherin empfahl, die "echte" Polizei aufzusuchen, stellte sich heraus, dass die Dame bereits Anfang November Betrügern aufgesessen war. Seinerzeit hatte ein unbekannter Mann angerufen und behauptet, der Neffe eines Bekannten zu sein. Dieser Bekannte sei schwer erkrankt und es würde schnell Geld benötigt, damit dieser in einem Pflegeheim untergebracht werden könne. Daraufhin deponierte die hilfsbereite Seniorin einen fünfstelligen Betrag an einem vereinbarten Ort (siehe Pressemeldung der Polizei im Rhein-Kreis Neuss vom 27.11.2017 - 14:45).

Im Rahmen der intensiven Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Täter in den vergangenen Wochen hunderte von Anrufen dieser betrügerischen Masche vorgenommen hatten. Damit waren sie auch nachweislich Ende November ein drittes Mal erfolgreich, diesmal im Bereich Krefeld. (Pressemitteilung der Polizei Krefeld vom 26.11.2017, 10:29 Uhr)

Operative Ermittlungen führten schließlich zu den beiden 30-Jährigen aus Krefeld, die dringend verdächtigt sind, die geschilderten Taten begangen zu haben.

Als es am Dienstag (19.12.) nach einem Enkeltrickanruf zu einer weiteren Geldübergabe in Mülheim an der Ruhr kommen sollte, schlugen die Fahnder zu. Mit Unterstützung des vermeintlichen Opfers, das sich in Absprache mit den Ermittlern auf eine Geldübergabe einließ, konnten Polizeibeamte aus Essen die beiden 30-jährigen Männer aus Krefeld vorläufig festnehmen.

Bei der Durchsuchung ihres Autos stellten die Polizisten weitere Beweismittel sicher. Darunter befanden sich ein Notebook, mehre Handys und SIM-Karten, sowie eine Liste mit weiteren Anschriften und Telefonnummern potenzieller Opfer.

Die hinreichend bekannten Beschuldigten, beide hatten jeweils eine Bewährungsstrafe von knapp zwei Jahren wegen mehrerer Betrugsfälle offen, wurden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am Mittwoch (20.12.) einem Haftrichter vorgeführt, der beide in Untersuchungshaft schickte.

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