Wilhelmshaven (ots) - wilhelmshaven. Wie die Polizei bereits mitteilte, soll es am 05.12.2017 zu einer räuberischen Erpressung auf einen Auslieferungsfahrer gekommen sein. Das vermeintliche Opfer gab im Rahmen der Anzeigenerstattung an, von einem unbekannten männlichen Täter am helllichten Tag im Wiesenhof mit einer Waffe bedroht und entführt worden zu sein. Aufgrund der angeblichen Bedrohung sei man gemeinsam mit dem Zustellfahrzeug zum Logistikpark Langewerth gefahren, wo ein schwarzer VW-Bus gestanden haben soll. In diesen seien diverse Pakete umgeladen worden, danach soll das mit drei Männern besetzte dunkle Fahrzeug in Richtung Autobahn geflüchtet sein.
Durch einen Zeugenaufruf hatten sich diverse Zeugen bei der Polizei gemeldet, so dass sich bereits in der ersten Ermittlungsphase Zweifel an dem angezeigten Tatablauf ergeben haben. Auch wurden Widersprüche in der Aussage des vermeintlichen Opfers deutlich.
Das 19-jährige Opfer konnte sich z.B. in der Zeit des angeblichen Umladevorgangs nur an ein vorbeifahrendes Fahrzeug erinnern, obwohl dies durch eine polizeiliche Überprüfung am Folgetag widerlegt werden konnte, da es sich zur Mittagszeit um eine viel frequentierte Straße handelt.
Die Anschlussermittlungen ergaben weitere Zweifel an der Darstellung, die in einem Ermittlungsverfahren gegen das vermeintliche Opfer endeten. So führten schließlich die am Montagvormittag, 18.12.2017, im Stadtgebiet, sowie am Banter See in einer Hütte nach erfolgtem Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg durchgeführten Durchsuchungen zum Auffinden nahezu aller unterschlagener Pakete.
Im Rahmen weiterer Maßnahmen konnte u.a. ermittelt werden, dass sich eine mutmaßliche Tätergruppe von fünf Personen zusammenschloss, nachdem sich ein oder zwei Haupttäter den Überfall ausgedacht haben. Die weiteren Mitglieder der Gruppierung halfen dann z.B. beim Auspacken der Kartons bzw. beim Beseitigen der Beweismittel. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wollte sich die Tätergruppe durch den Verkauf der Inhalte der Weihnachtspakete offenbar etwas dazuverdienen.
Zu der Tätergruppe gehören Heranwachsende in einem Alter von 18 - 20 Jahren, die aus Wilhelmshaven kommen und sich bei den Vernehmungen geständig zeigten.
Einer der Beteiligten entschuldigte sich dafür, dass einige Kinder dieses Jahr keine Pakete mit Nikolausgeschenken und persönlichen Schreiben bekommen haben.
Derzeit werden Ermittlungen wegen Vortäuschens einer Straftat, Unterschlagung, Begünstigung und Hehlerei geführt, die Ermittlungen dauern an.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de