Lübeck (ots) - Am Mittwochabend (20. Dezember 2017) sind bei einem Polizeieinsatz in Heiligenhafen mehrere Beamte von einem Mann mit einem Luftgewehr bedroht und beschossen worden. Der Beschuldigte konnte schlussendlich überwältigt und festgenommen werden.
Gegen 23:40 Uhr meldete sich eine 49-jährige Frau aus Heiligenhafen bei der Polizeileitstelle und teilte mit, dass sie von ihrem Lebenspartner geschlagen worden sei. Daraufhin suchten Beamte des Polizeireviers Heiligenhafen die betroffene Wohnung im Gallenkamp auf. Die Kontaktaufnahme mit dem 49-jährigen Tatverdächtigen gestaltete sich schwierig. Er verhielt sich aggressiv, wollte die Polizeibeamten weder in die Wohnung lassen und auch nicht die Tür öffnen. Im weiteren Verlauf gab der Heiligenhafener mittels einer augenscheinlichen Langwaffe durch den Briefschlitz der Wohnungstür plötzlich mehrere Schüsse in Richtung der Beamten ab.
In der Folge wurde das Mehrfamilienhaus umstellt und weitere Einsatzkräfte angefordert. Der Tatverdächtige trat anschließend mit dem Gewehr und einem Säbel in der Hand vor das Haus. Er gab weitere Schüsse auf die Polizisten ab. Diese reagierten, gaben ihrerseits zunächst einen Warnschuss ab. Weil der Mann weiter um sich schoss und die augenscheinliche Langwaffe dabei gezielt auf die Polizisten richtete, erfolgten Schussabgaben in Richtung der Beine des Tatverdächtigen. Getroffen wurde dieser nicht, zog sich daraufhin aber in das Mehrfamilienhaus zurück. Aus einem Fenster heraus schoss er erneut auch in Richtung der Beamten.
Schließlich erschien der Beschuldigte vor dem Eingang des Mehrfamilienhauses und legte das Gewehr auf den Boden, so dass er vorläufig festgenommen werden konnte. Auf dem anschließenden Weg zum Polizeirevier beleidigte und bedrohte er die eingesetzten Kollegen. Der Mann schien alkoholisiert und war fortwährend höchst aggressiv. Auf dem Polizeirevier in Heiligenhafen wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Die augenscheinliche Langwaffe des Tatverdächtigen wurde sichergestellt - es handelt sich hierbei um ein Luftgewehr, das sich dem Aussehen nach nicht von einem echten Gewehr unterscheidet.
Die Lübecker Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei in Oldenburg ermitteln in dieser Sache unter anderem wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte im besonders schweren Fall und der versuchten gefährlichen Körperverletzung.
Im Zuge der Ermittlungen ergab sich darüber hinaus ein dringender Tatverdacht gegen den Beschuldigten wegen eines schweren Raubes am 16.07.2017 in Heiligenhafen. Der Beschuldigte soll auf dem Hafenfest einen Besucher mit einer Schusswaffe bedroht und ausgeraubt haben. Teile des Diebesgutes fand die Oldenburger Kriminalpolizei bei einer gestrigen Durchsuchung in seiner Wohnung.
Die Staatsanwaltschaft wird den Erlass eines Untersuchungshaftbefehls wegen Fluchtgefahr gegen den Beschuldigten beantragen. Die Vorführung vor den Haftrichter soll am Freitagvormittag (22.12.2017) erfolgen. Nachfragen zu dieser Medieninformation beantwortet die Pressestelle der Staatsanwaltschaft Lübeck
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