Rampe (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung von Landeswasserschutzpolizeiamt und Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Für das Jahr 2017 ist erstmals seit dem Jahr 2014 wieder eine deutliche Abnahme der Kriminalität rund um das Eigentum von Wassersportlern zu verzeichnen.
Vom Bootszubehör bis hin zu kompletten Booten verschiedenster Art sind es vor allem immer wieder die Antriebe der Wasserfahrzeuge, insbesondere die Außenbordmotoren, auf die es die Täter abgesehen haben.
Während im Jahr 2016 noch 260 Bootsmotorendiebstähle zur Anzeige gebracht wurden (2015: 209 Fälle; 2014: 198 Fälle), waren es im vergangenem Jahr nur noch 167 Fälle.
Die damit einhergehenden Schäden reichen dabei schnell in Größenordnungen zwischen 6.000 und 8.000 Euro und liegen zum Teil, je nach Motor, auch deutlich darüber. Zusätzlich sind diese Diebstähle dadurch gekennzeichnet, dass an den betroffenen Booten durch die Begehungsweise der Täter regelmäßig weitere Schäden verursacht werden, die teils erhebliche Reparaturaufwendungen erfordern, da beispielsweise Zuleitungen einfach durchgeschnitten oder -gekniffen werden bzw. anderes Bootszubehör in Mitleidenschaft gezogen wird. Wie bereits im Vorjahr wurden auch im Jahr 2017 die meisten Bootsmotoren während der Bootssaison (vorwiegend in den Monaten Mai und Juni) gestohlen. Dennoch sind auch die Zeiträume außerhalb der Saison relevant, da sich die Diebstahlszahlen hier in einigen Monaten nur unwesentlich von den saisonalen Höchstwerten unterscheiden. Die Tatorte sind insbesondere abhängig von den Tatgelegenheiten. Unabhängig von der Größe der Häfen und Marinas werden die den Tätern günstig erscheinenden Gelegenheiten genutzt und die Motoren auch in größeren, aber unbewachten Anlagen abgebaut. In Einzelfällen werden nach wie vor Boote von den Liegeplätzen zu abgelegeneren Plätzen verbracht und die Motoren dort demontiert.
Dabei ist der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg mehr als doppelt so häufig betroffen wie der des Polizeipräsidiums Rostock. Ursächlich dafür dürfte jedoch vor allem das Mehr an Binnenseen und den damit verbundenen Tatgelegenheiten sein.
Zur Vorbeugung von Straftaten im Zusammenhang mit Booten raten Wasserschutzpolizei und Landeskriminalamt zu erhöhter Wachsamkeit und geben folgende Hinweise:
1. Sichern Sie Ihr Boot und Ihren Außenborder zusätzlich, z.B. mit Ketten, Schlössern oder Alarmanlagen.
2. Prüfen Sie, ob der Außenborder besser gegen Diebstahl geschützt werden kann, z.B. durch Mitnahme von Bord während des Stilllegens, durch Aufbewahrung in einer Halle oder in der heimischen Garage.
3. Lassen Sie den Außenbordmotor sowie maritimes Equipment von der Wasserschutzpolizei codieren. Mit einer solchen eindeutigen Identifizierungs- und Eigentumskennzeichnung schaffen Sie u.a. die Möglichkeit, dass Täter bereits vor dem Bemerken des Diebstahls gestellt werden können. Außerdem werden beispielsweise als codiert gekennzeichnete Bootsmotoren deutlich uninteressanter für einen kriminellen Zugriff.
4. Achten Sie auf widerstandsfähige Tür-, Fenster- und Lukenbeschläge, Sicherheitszylinder an Kajütentüren und Lenkradsperren.
5. Verschließen Sie Kajüte und Backskisten.
6. Entfernen Sie leicht demontierbare und wertintensive Ausrüstungsgegenstände und lassen Sie keine Wertgegenstände an Bord.
7. Fotografieren Sie Ihr Boot. Registrieren Sie signifikante Merkmale, die ein Wiedererkennen erleichtern. Führen sie einen Bootspass außerhalb Ihres Bootes mit allen Angaben zum Boot und zur Motortechnik.
8. Sollten Sie ein gebrauchtes Boot erwerben, achten Sie auf die Rumpfnummer (CIN - Craft Identification Number). Wird Ihnen ein Boot ohne oder mit "überarbeiteter" CIN angeboten, erkundigen Sie sich genau nach der Herkunft und den Besitzverhältnissen des Bootes. Es könnte gestohlen sein.
9. In diesem Zusammenhang rät die Polizei weiter, jeden Diebstahl sowie Versuchshandlungen, auch ohne materiellen Schaden, zur Anzeige zu bringen.
Zusätzliche kostenlose, individuelle und neutrale Beratungen gibt´s bei Bedarf durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Polizeiinspektionen und die Wasserschutzpolizeiinspektionen des Landes.
Hier die Erreichbarkeiten:
https://www.polizei.mvnet.de/Pr%C3%A4vention/Ansprechpartner/
https://www.polizei.mvnet.de/Polizei/LWSPA/Inspektionen-der-Landeswasserschutzpolizei/
Über die genannten Informationen hinaus können sich interessierte Bootsführerinnen und Bootsführer hier auch über den Stand und die Möglichkeiten weiterer bzw. zu konkreten Sicherungstechnologien, beispielswiese der GPS-Ortung, informieren.
Rückfragen bitte an:
Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle
Anna Hermann
Telefon: 03866/64-8702
E-Mail: presse@lka-mv.de
http://www.polizei.mvnet.de