Aachen/Hambach/Morschenich (ots) - Von den elf festgenommenen Personen werden noch heute im Laufe des Tages zehn Personen den entsprechenden Haftrichtern in Kerpen und Düren vorgeführt. Eine männliche Person war bereits am Abend entlassen worden. Bei den heute den Gerichten Vorgeführten handelt es sich um fünf Männer und fünf Frauen. Diese zehn Personen haben keinerlei Ausweispapiere dabei. Angaben zu ihren Personalien verweigern sie. Handflächen und Fingerkuppen haben sie so verklebt, dass erkennungsdienstliche Maßnahmen wesentlich erschwert werden.
Die zehn Männer und Frauen werden beschuldigt, gestern beim Freimachen und Freihalten von Rettungswegen an verschiedenen Blockadeaktionen beteiligt gewesen zu sein (siehe Meldung vom 22.1.2018). Trotz mehrfacher Aufforderung hatten sie diese nicht beendet.
So hatte sich ein Mann mit einem Bügelschloss um den Hals auf einer Stehle festgekettet und war nicht mehr in der Lage, sich selbst zu befreien. Er war mit der selbstgebauten Holzkonstruktion derart verbunden, dass eine Strangulation drohte. Drei Personen versperrten Rettungskräften mit einem sogenannten Tripod den Weg, so dass Arbeiter von der RWE AG einen neuen Rettungsweg schaffen mussten. Dabei mussten mehrere Bäume gefällt werden. Eine männliche Person hatte sich in einer selbst ausgehobenen, etwa drei Meter tiefen Grube so verbarrikadiert, dass er sich nicht mehr selbst befreien konnte. Bis zum späten Abend dauerte diese aufwendige Befreiungsaktion.
Gegen alle Personen wurden Strafverfahren wegen Widerstandes gegen Polizeibeamte eingeleitet. Gegen die drei Personen, die den Rettungsweg versperrten, kommt möglicher Weise der Tatbestand der unterlassenen Hilfeleistung in Betracht, da sie Rettungskräfte behinderten.
Zudem prüft die Behörde, ob die Kosten der Rettungsaktionen den Beteiligten auferlegt werden können.
Interessierte Parlamentarier des Landtages hatten den polizeilichen Einsatz am Montag begleitet. Sie konnten sich ein Bild der polizeilichen Arbeit vor Ort machen. Dabei wurde auch erschreckend deutlich, zu welchen Mitteln dortige Besetzer greifen und sich und andere, hier insbesondere Polizisten und Rettungskräfte, zum Teil in Lebensgefahr bringen.
Über das Ergebnis der Vorführungen berichten wir morgen nach. (pk)
Rückfragen bitte an:
Polizei Aachen
Pressestelle
Telefon: 0241 / 9577 - 21211
Fax: 0241 / 9577 - 21205