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Lörrach/ Weil am Rhein / Müllheim: Mehr Wohnungseinbrüche durch professionelle Tätergruppen – Polizei intensiviert Kontrollen
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Freiburg (ots) - Lörrach/ Weil am Rhein / Müllheim: Mehr Wohnungseinbrüche durch professionelle Tätergruppen - Polizei intensiviert Kontrollen
Wenn Einbrecher ihr Diebesgut aus dem fahrenden Auto werfen, dann ist die Polizei ihnen bereits dicht auf den Fersen. Solche Fälle gibt es immer wieder, weiß Polizeirat Thomas Müller, der am Montag eine Großkontrolle im Kreis Lörrach koordinierte. Um der Strafverfolgung zu entgehen, entledigen sich Täter, die in eine Polizeikontrolle geraten, nicht selten der "heißen Ware". In solchen Fällen müssen die Beamten die Augen offen halten. Denn sie haben es oftmals nicht mit Amateuren zu tun.
Die Polizei in Baden-Württemberg stuft den Wohnungseinbruch schon seit geraumer Zeit als Schwerpunktthema ein und hat in den einzelnen Polizeipräsidien schon zahlreiche Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Problems getroffen. Dazu gehören auch intensive Kontrollmaßnahmen im Bereich regionaler oder überregionaler Verkehrswege, insbesondere im Dreiländereck mit der Schweiz und Frankreich. Im Visier der Polizei sind hauptsächlich grenzüberschreitend agierende Einbrecherbanden, die in der dunklen Jahreszeit dafür sorgen, dass die Zahl der Einbrüche nach oben geht. Im letzten Quartal des Jahres 2017 waren besonders die Bereiche Lörrach, Weil am Rhein und Müllheim von der Einbruchskriminalität betroffen. Dort wurde deutlich mehr eingebrochen als anderswo. Durch die verstärkten Kontrollen sollen die Täter dingfest gemacht werden, bevor sie sich mit dem Diebesgut wieder aus der Region entfernen können. Deshalb führte das Polizeipräsidium Freiburg am Montagabend mehrere Großkontrollen in Grenznähe zu Frankreich und der Schweiz durch. Dabei erhielt es Unterstützung durch das Polizeipräsidium Einsatz. Ebenfalls beteiligt waren die Bundespolizei, die Kantonspolizei Basel, das Grenzwachtkorps Basel und die französische Gendarmerie.
Die wichtigsten Informationen zur Kontrollmaßnahme am Montag, 22.01.2018:
- Die Polizei legte sich auf keine regionale Eingrenzung fest, war jedoch verstärkt dort präsent, wo Schwerpunkte anzunehmen oder erkennbar sind. Da sich die Kontrollzeiten an den aus der Erfahrung heraus bekannten Tatzeiten orientieren, kam es teilweise zu Rückstaus und Wartezeiten im Feierabendverkehr. Da gerade der Wohnungseinbruch für die Betroffenen meist ein gravierendes und belastendes Ereignis darstellt, bittet das Polizeipräsidium Freiburg um das Verständnis der Bevölkerung.
- Aufgrund bisheriger Erkenntnisse und der besonderen Vorgehensweise ist von organisierten und überörtlich agierenden Tätergruppen - insbesondere aus Frankreich - auszugehen. Am 30.12.17 konnten in Weil am Rhein drei mutmaßliche Einbrecher aus Frankreich nach einer halsbrecherischen Flucht festgenommen werden. In ihrem mitgeführten Auto wurde u.a. Diebesgut im Wert von über 100.000 Euro entdeckt.
- Im Rahmen der Maßnahme führten Einsatzkräfte der Polizei rund 300 Personen- und 150 Fahrzeugkontrollen durch und überwachten den fließenden Verkehr in Richtung Frankreich in Bezug auf ausreisende Straftäter.
- Eine Person, die wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz mit Haftbefehl gesucht wurde, konnte an der Kontrollstelle am Grenzübergang Neuenburg festgenommen werden.
- In einem anderen Fall gab sich ein algerischer Staatsangehöriger den Kontrollbeamten gegenüber mit einem falschen Namen aus. Es besteht der Verdacht, dass sich der Mann illegal im Bundesgebiet aufhält, er muss nun mit einer Anzeige rechnen. Eine weitere Person, die bei der Kontrolle angetroffen wurde, hielt sich ebenfalls illegal im Bundesgebiet auf.
- Ein französischer Autofahrer führte einen Pkw ohne Versicherungsschutz, weshalb er sein Fahrzeug stehen lassen musste.
- Ein geistig verwirrter Autofahrer musste einem Arzt zugeführt werden, weil er für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr darstellte.
- Eine Person führte geringe Mengen Betäubungsmittel mit sich.
- Die Grenzwache stellte am Autobahnzoll einen illegalen Grenzübertritt fest, zudem war ein Pkw-Fahrer mit gefälschten Kennzeichen unterwegs.
- Bei dieser Gelegenheit wird auf das Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle hingewiesen. Hier erhalten Bürgerinnen und Bürger vor Ort eine professionelle, individuelle und kostenlose Beratung zur Einbruchssicherung. Eine Terminvereinbarung erfolgt über Telefon 07621/176-592 oder per E-Mail über: freiburg.pp.praevention@polizei.bwl.de.
Das können Sie tun, um Wohnungseinbrüche zu vermeiden:
- Achten Sie bewusst auf fremde Personen im Haus oder auf dem Grundstück und sprechen Sie diese Personen gegebenenfalls an. In aller Regel werden Objekte vorher ausgekundschaftet bzw. ausbaldowert
- Schließen Sie Ihre Wohnungseingangstür immer zweimal ab. Auch Kellertüren sollten immer verriegelt sein.
- Schließen Sie Ihre Fenster nach Verlassen der Wohnung. Gekippte Fenster oder Balkontüren lassen sich besonders einfach öffnen.
- Tauschen Sie sich mit Ihrem Nachbarn wichtige Telefonnummern und Schlüssel aus. So können Sie bei Abwesenheit "vertreten" und im Notfall schnell erreicht werden.
- Notieren Sie Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen.
- Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt. Versuchen Sie niemals, Einbrecher festzuhalten!
- Wählen Sie hierzu am besten die Notrufnummer 110.