Stadtlohn / Südlohn (ots) - Am Dienstag (23.01.2018) fielen in mindestens zwei Fällen Senioren Trickbtrügern zum Opfer, die sich als Vorwerk-Mitarbeiter ausgaben.
Zunächst suchten zwei männliche Täter gegen 11:30 Uhr eine 81-Jährige an ihrer Wohnanschrift an der Straße Kiwitt in Stadtlohn auf. Hier erkundigte sich der erste Täter bei seinem Opfer, ob es mit dem Produkt der Firma Vorwerk zufrieden sei. Die 81-Jährige wurde zunächst nicht misstrauisch, weil sie tatsächlich im Besitz eines Staubsaugers der Firma Vorwerk ist. Als sie ihm daraufhin antwortete, dass der Staubsauger seltsame Geräusche von sich gebe, habe der erste Täter angeboten, sich den Staubsauger "näher anzuschauen". Nachdem der erste Täter den Staubsauger begutachtet hatte, behauptete dieser, dass der "Bürstenkopf" defekt wäre und ausgetauscht werden müsste. Der 81-Jährigen bot der Täter daraufhin an, den Bürstenkopf für den Preis von 150 Euro "zu reparieren". Zwischenzeitlich kam ein zweiter Täter hinzu. Dieser begab sich unmittelbar in die Wohnung, um den Staubsauger "zu reparieren". Letztlich verlangten die Täter 150 Euro von der 81-Jährigen. Dieser wurde eine auf dem ersten Blick seriös wirkende Rechnung ausgehändigt. Die 81-Jährige bezahlte die Rechnung. Weil ihr die Situation allerdings insgesamt komisch vorkam, erkundigte sie sich anschließend telefonisch bei der Firma Vorwerk. Diese bestätigte den Verdacht der Seniorin und erklärte, dass sie offenbar Betrügern aufgesessen war.
Der erste Täter, der die Stadtlohnerin zunächst in ein Gespräch verwickelte, konnte wie folgt beschrieben werden: ca. 185 cm, ca. 50 bis 55 Jahre, stabile Statur, "westeuropäisches" Aussehen mit kurzen blonden Haare, bekleidet mit einer grauen Jacke. Der Täter sprach akzentfrei Deutsch.
Der zweite Täter wurde wie folgt beschrieben: etwa 180 cm, ebenfalls 50 bis 55 Jahre und dem Aussehen nach ebenfalls "Westeuropäer". Der Täter soll Deutsch mit münsterländischer Mundart gesprochen haben. Der Täter sei überdies mit einem schwarzen Wollmantel bekleidet gewesen und habe eine Umhängetasche mit Ersatzteilen mitgeführt.
Zu einem zweiten ähnlich gelagerten Fall kam es gegen 13:00 Uhr: Hier suchten zwei männliche Täter gegen 13:00 Uhr die Wohnanschrift eines Ehepaars (Ehefrau 82 Jahre, Ehemann 84 Jahre) auf der Straße Brink auf. Auch hier gaben sich die Täter als Vorwerk-Mitarbeiter aus, die sich den Staubsauger der Eheleute "anschauen wollten". Einer der Täter betrat auch in diesem Fall die Wohnung und inspizierte den bereitgestellten Staubsauger. Wieder wurde ein angeblicher Schaden festgestellt und sofort "behoben". Anschließend verlangten die Täter auch hier einen "Rechnungsbetrag" in Höhe von 150 Euro. Auch hier erhielten die Opfer eine Rechnung, die sie auch beglichen.
Wie auch im ersten Fall hielten die Opfer Rücksprache mit der Firma Vorwerk, die auch hier wieder empfahl, sich unmittelbar an die Polizei zu wenden.
Die beiden Täter beschrieben die Eheleute wie folgt:
Erster Täter: ca. 175 cm, ca. 50 Jahre, sehr korpulente Figur, dunkele kurze Haare und mit dunkler Winterbekleidung bekleide.
Zweiter Täter: ca. 180 cm, ca. 30 - 40 Jahre, schlanke Figur, dunkele kurze Haare und ebenfalls dunkel gekleidet.
Sofern Sie ebenfalls Opfer dieser Betrugsmasche geworden sind, sollten sie sich auch im Nachhinein unbedingt bei der Polizei melden. Sofern Sie Hinweise zu den Fällen in Südlohn und Stadtlohn geben können, melden Sie sich bitte bei der Kripo in Borken (02861-9000).
Grundsätzlich gilt: "Betrug ist das Erzielen eines finanziellen Vorteils durch Täuschung eines anderen." Das ist immer dann der Fall, wenn falsche Tatsachen vorgespiegelt oder wahre Tatsachen entstellt werden, zum Beispiel beim Haustürbetrug, wie auch in diesen Fällen.
Ganz besonders häufig haben es Betrüger an der Haustür auf Senioren abgesehen, die sich in ihren vier Wänden vermeintlich sicher fühlen. Ziel dieser unliebsamen Besucher ist es, in die Wohnung gebeten zu werden, denn dort sind in aller Regel weder Zeugen noch andere Personen zu erwarten, die die kriminellen Pläne durchkreuzen könnten.
Einem Betrüger sind seine dreisten Absichten in den seltensten Fällen anzusehen. Die Täter treten in ganz unterschiedlichen Rollen auf: Mal geben sie sich als seriös gekleideter Geschäftsmann, mal werden sie als Handwerker in Arbeitskleidung, als Hilfsbedürftiger oder sogar als angebliche Amtsperson vorstellig. Um ans Ziel zu gelangen, überraschen die Täter immer wieder durch außerordentlichen Ideenreichtum. Der durch sie verursachte finanzielle Schaden ist oft nicht wieder auszugleichen.
Aus diesem Grund appelliert die Polizei erneut: Seien Sie stets wachsam und misstrauisch. Klären Sie außerdem Ihre Eltern und Großeltern über die Betrugsmaschen der skrupellosen Täter auf. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de.
Florian Wozny, PK
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Borken
http://www.polizei.nrw.de/borken/