Flucht eines Falschfahrers endete in Tschechien
29.01.2018, PP Oberfranken
Flucht eines Falschfahrers endete in Tschechien
A93 / LKR. WUNSIEDEL / OBERPFALZ / TSCHECHISCHE REPUBLIK. Die rücksichtslose Flucht eines 28-jährigen Tschechen durch Oberfranken und der Oberpfalz endete mit seiner Festnahme am Sonntagmorgen in Tschechien. Hier prallte er gegen einen Betonstrommast und verletzte sich leicht. Der Mann muss sich nun in der Nachbarrepublik und hierzulande wegen mehreren Delikten strafrechtlich verantworten.
Verunfallter VW, Foto: Polizei Kontakt zur Polizeiinspektion Marktredwitz »
Gegen 6.30 Uhr ging die Mitteilung über den Notruf bei der oberfränkischen Polizeieinsatzzentrale ein, dass ein Fahrzeug auf der Autobahn bei Marktredwitz als Falschfahrer in südlicher Richtung unterwegs wäre. Durch die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen mit Streifen aus allen umliegenden Polizeidienststellen, sowie der Bundespolizei, konnten Beamte der Polizeiinspektion Marktredwitz den falschfahrenden VW Golf feststellen und folgten parallel zu ihm auf der richtigen Fahrbahnseite. Trotz Blaulicht und Martinshorn sowie Anhalteaufforderungen der Polizisten über Lautsprecher, fuhr der Mann unbeeindruckt weiter in die falsche Richtung.
Auf Höhe der Anschlussstelle Windischeschenbach wendete der 28-Jährige und verließ die Autobahn. Trotz dieses Fahrmanövers konnten die Streifen der Marktredwitzer Polizei das Fahrzeug nach kurzer Zeit wieder entdecken und versuchten den Wagen anzuhalten. Der Tscheche flüchtete weiter in Richtung seines Heimatlandes. Bereits zu diesem Zeitpunkt nahm die Einsatzzentrale über das Gemeinsame Zentrum der deutschen und tschechischen Polizei in Schwandorf Kontakt mit der Polizei in Tschechien auf.
Auf Höhe von Bärnau sollte der Wagen mit Hilfe einer Straßensperre der Bundespolizei Waidhaus gestoppt werden. Der Flüchtige fuhr jedoch mit hoher Geschwindigkeit auf die Sperre zu. Er lenkte dabei gezielt in Richtung eines besetzten Streifenfahrzeugs. Nur durch ein Ausweichmanöver konnten sich die Bundespolizisten in letzter Sekunde in Sicherheit bringen.
Flucht nach Tschechien
Im Anschluss passierte der Mann die Staatsgrenze. Innerhalb Tschechiens beteiligten sich mehrere Streifen der örtlichen tschechischen Polizeidienststellen an der Verfolgung ihres Landsmannes. Letztlich verlor der 28-Jährige in der Nähe von Eger die Kontrolle über seinen VW Golf, stieß alleinbeteiligt gegen einen Betonstrommast und verletzte sich dabei leicht. Bei der folgenden Festnahme der tschechischen Polizeibeamten leistete der Flüchtige noch erheblichen Widerstand.
Vielzahl von Straftaten festgestellt
Die Gründe seiner Flucht waren schnell feststellgestellt. Sein Auto war nicht zugelassen, weshalb er die deutschen Kennzeichen eines anderen Fahrzeuges angebracht hatte. Weiterhin stand der Mann bei seiner Fahrt unter dem Einfluss von Amphetamin. Dazu besteht gegen den Tschechen bereits eine rechtskräftige Ausweisungsverfügung, weswegen er sich nicht in Deutschland hätte aufhalten dürfen.
Über diese Verstöße hinaus muss sich nun der 28-Jährige noch wegen seinen strafbaren Handlungen bei seiner Flucht verantworten. Insbesondere wegen dem gefährlichen Fahrmanöver an der Straßensperre der Bundespolizei ist gegen den Autofahrer ein Strafverfahren wegen eines Verbrechens des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet worden. Die Ermittlungen hat auf deutscher Seite die Polizeiinspektion Marktredwitz übernommen.
Zusammenarbeit der Polizei funktioniert
Der Ablauf dieses Polizeieinsatzes zeigte einmal mehr, dass die Zusammenarbeit zwischen der oberfränkischen und oberpfälzischen Polizei sowie der Bundespolizei sehr gut funktionierte. Aber auch die Kooperation mit den Polizeibehörden über die Staatsgrenze hinaus lief, insbesondere mit Unterstützung durch das gemeinsame Zentrum der deutschen und tschechischen Polizei in Schwandorf, reibungslos und ohne Probleme.
Mögliche Geschädigten gesucht
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen sucht die Polizeiinspektion Marktredwitz nach Personen, die durch die rücksichtslose Fahrweise des Flüchtenden gefährdet oder gar geschädigt wurden. Zeugen können sich unter der Tel.-Nr. 09231/9676-0 melden.