Altkreis Aurich (ots) - Sonstiges Geschehen
Abschied von Hermann Dringenberg: Der Kriminalhauptkommissar in der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund wurde am Donnerstag in den Ruhestand verabschiedet - nach 44 Jahren im Dienst. Der 64-Jährige war vor allem als Brandermittler im Ersten Fachkommissariat tätig.
Ein Rauschen. Dann knackt es aus dem Lautsprecher. Es ertönt ein Gong. "Ein Mitarbeiter des Ersten Fachkommissariats bitte auf der Wache melden." Das Schieben von Stühlen ist zu hören. Auch Hermann Dringenberg steht schon fast, blickt in die Runde seiner Kollegen. "Ach, ich ja nicht mehr", sagt er und lacht.
Sich zu kümmern, wenn er gebraucht wurde - das zeichnete Hermann Dringenberg in 44 Jahren Polizeidienst aus. "Er hat viel Gerechtigkeitssinn, Menschenkenntnis und Hartnäckigkeit", sagte Hans-Jürgen Bremer, Leiter der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund. "Das hat ihn beliebt und erfolgreich gemacht." In seiner Abschiedsrede während einer kleinen internen Feier ließ Hans-Jürgen Bremer noch einmal die markanten Fälle Revue passieren, an deren Aufklärung Hermann Dringenberg erheblichen Anteil hatte. Dazu gehören auch Brandserien auf Juist und Baltrum. "Seine Vernehmungen sind legendär. Er konnte Fragen stellen und dann so lange schweigen, bis die Stille weh tat. Am Ende haben sie doch fast alle geredet."
1974 trat Hermann Dringenberg in den Polizeidienst ein, nachdem er zuvor eine Lehre als Schiffsbauer beendet hatte. Bereut hat er seine Entscheidung nicht, auch wenn der Beruf Spuren hinterlassen hat. "Ein Dankeschön möchte ich deshalb auch deiner Frau Petra aussprechen", sagte Hans-Jürgen Bremer. "Ohne dass es vom Partner getragen wird, ist vieles nicht möglich." Neun Beförderungen erfuhr Hermann Dringenberg. Zuletzt wurde er 2014 Kriminalhauptkommissar.
Eine "hohe Sachkunde" und die "gründliche Ermittlungsarbeit" lobte Staatsanwältin Insa Gehrke-Lohmann von der Staatsanwaltschaft Aurich/Wittmund. "Wir haben in vielen Fällen zusammen gearbeitet", sagte sie in ihrer Abschiedsrede. "Hermann Dringenberg wollte der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen und hatte dabei auch immer die Opfer im Blick. Er war oft der Fels in der Brandung." Das bescheinigten dem frisch gebackenen Pensionär auch die Kollegen. "Je wirrer die Lage, desto ruhiger warst du", sagte Hans-Jürgen Bremer. "Mir hat die Arbeit auch immer Spaß gemacht", sagte Hermann Dringenberg. "Unser Erfolg war Teamarbeit." Leicht falle es ihm nicht, den aktiven Polizeidienst hinter sich zu lassen. "Aber ich habe Vorstellungen und Pläne, für die ich jetzt Zeit habe", sagte er.
Und dann rauscht es wieder aus dem Lautsprechern. Es knackt und der Gong ertönt. "Hermann Dringenberg bitte dringend im Hof melden!" Ein letzter Aufruf für den scheidenden Kriminalhauptkommissar. Die Kegelfreunde erwarten ihn mit einem amerikanischen Einsatzfahrzeug - seiner Limousine für die Fahrt in den Ruhestand.
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