Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Freiburg: Aktuelle Entwicklung und polizeiliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchs

Freiburg (ots) - Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls ist ein Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungs- und Präventionsarbeit in Baden- Württemberg. Das Polizeipräsidium Freiburg hat bereits im Herbst 2016 ein Konzept entwickelt, um dieser Kriminalitätsform entgegenzutreten und die Fallzahlen zu senken.

In einem Pressegespräch am Mittwoch, 7.2.2018, in Emmendingen, stellten Polizeidirektor Armin Bohnert, Stellvertretender Leiter der Direktion Polizeireviere, Polizeioberrat Dirk Klose, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, Polizeioberrat Hans-Joachim Meyer, Leiter des Polizeirevieres Emmendingen, und Erster Kriminalhauptkommissar Thomas Hübner, Leiter des Referats Prävention, aktuelle Tendenzen und das polizeiliche Bekämpfungskonzept dar sowie ein neues Präventionsvideo vor, das beim Polizeipräsidium Freiburg erstellt wurde. Das Bekämpfungskonzept beinhaltet neben dem Aufbau eines hohen Kontroll- und Fahndungsdrucks sowie konzentrierter Ermittlungsarbeit auch Maßnahmen der Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit, da neben der Polizeiarbeit insbesondere auch Bürgerinnen und Bürger die Verhütung und Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens wirksam unterstützen können.

Gerade in der dunklen Jahreszeit sind steigende Einbruchszahlen festzustellen. Hierfür verantwortlich sind nach polizeilicher Einschätzung u. a. grenzüberschreitend agierende Einbrecherbanden. Im letzten Quartal des Jahres 2017 waren hierbei stark die Bereiche Lörrach, Weil am Rhein und Müllheim von Einbrüchen betroffen. Zu Beginn des Jahres 2018 konnte eine Verschiebung der Brennpunkte in die Bereiche Freiburg und Emmendingen beobachtet werden.

Opfer von Wohnungseinbrüchen sind nicht selten traumatisiert und fühlen sich häufig in ihrer gewohnten Umgebung nicht mehr sicher.

Das Polizeipräsidium Freiburg reagiert auf die aktuelle Lage und intensiviert seine Maßnahmen in allen belasteten Landkreisen. Bürgerinnen und Bürger können einen wichtigen Beitrag zur Verhütung und Bekämpfung dieses Phänomens leisten.

Schützen Sie sich und ihre Nachbarn und rufen Sie beim geringsten Verdacht die 110. Diese Nummer ist rund um die Uhr erreichbar. Unsere erfahrenen Beamtinnen und Beamten im Führungs- und Lagezentrum werden die Situation einschätzen und Sie begleiten.

Zur Sensibilisierung hat das Polizeipräsidium Freiburg ein Video veröffentlicht (1:29 Min) und einige Fälle dargestellt, in welchen es dank des Engagements von Bürgerinnen und Bürgern zu Täterermittlungen bzw. Täterfestnahmen gekommen ist. Das Video ist ohne Anmeldung hier abrufbar: http://ppfreiburg.polizei-bw.de/verdaechtige-wahrnehmung-jeder-anruf-zaehlt

Ferner weisen wir auf das Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle hin. Hier erhalten Bürgerinnen und Bürger vor Ort eine professionelle, individuelle und kostenlose Beratung zur Einbruchssicherung. Eine Terminvereinbarung erfolgt über Telefon 0761/29608-0 oder per E-Mail über freiburg.pp.praevention@polizei.bwl.de.

Das können Sie tun, um Wohnungseinbrüche zu vermeiden:

- Achten Sie bewusst auf fremde Personen im Haus oder auf dem Grundstück und sprechen Sie diese Personen gegebenenfalls an. In aller Regel werden Objekte vorher ausgekundschaftet bzw. ausbaldowert

- Schließen Sie Ihre Wohnungseingangstür immer zweimal ab. Auch Kellertüren sollten immer verriegelt sein.

- Schließen Sie Ihre Fenster nach Verlassen der Wohnung. Gekippte Fenster oder Balkontüren lassen sich besonders einfach öffnen.

- Tauschen Sie sich mit Ihrem Nachbarn wichtige Telefonnummern und Schlüssel aus. So können Sie bei Abwesenheit "vertreten" und im Notfall schnell erreicht werden.

- Notieren Sie Kennzeichen und Beschreibungen verdächtiger Autos und Personen.

- Informieren Sie die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt. Versuchen Sie niemals, Einbrecher festzuhalten!

- Wählen Sie hierzu am besten die Notrufnummer 110.

Beispielhafte Fälle, in denen es dank des Engagements von Bürgerinnen und Bürgern zu Täterermittlungen bzw. -festnahmen gekommen ist:

Kopien der Pressemeldungen:

Fall 1 - Waldkirch-Buchholz: Aufmerksamer Zeitungszusteller

Am frühen Freitagmorgen (2.2.2018) war ein Zeitungsausträger unterwegs, der nicht nur einfach seine Arbeit tat, sondern auch ein offenes Auge und Verantwortungsbewusstsein hatte. In Buchholz stellte er gegen halb fünf Uhr fest, dass an einem Haus die Wohnungstür offenstand. Weil weit und breit niemand festzustellen war, verständigte er die Polizei. Recht schnell war dann klar, dass in der offenstehenden Wohnung eine allein lebende, ältere Dame (92) fehlte. Die Polizei und der Zeitungsausträger machten sich auf die Suche nach der Seniorin. Der gewissenhafte Dienstleister konnte sie dann einige Häuser weiter zwischen Autos am Boden liegend antreffen. Die Frau war unterkühlt und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Über die Umstände, die zu dieser Situation geführt hatten, ist derzeit noch nichts bekannt. Fest steht jedoch, dass dem aufmerksamen Zeitungsausträger ein großes Lob gebührt.

Fall 2 - Simonswald: Aufmerksame Nachbarn beobachten Wohnungseinbruch

Am Dienstag, 26.12.2017, ging über Notruf 110 die Mitteilung einer Simonswälder Bürgerin ein, dass soeben in ein Nachbarhaus eingebrochen worden sei. Angehörige der Anruferin hätten die Verfolgung der flüchtigen Einbrecher aufgenommen. Es wurden umgehend mehrere Funkstreifen des Polizeireviers Waldkirch und umliegender Polizeidienststellen nach Simonswald entsandt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand war ein 78-jähriger Mann in seiner Wohnung (Einfamilienhaus) auf mehrere Eindringlinge getroffen. Seinen Angaben zufolge sei er von ihnen bedroht und gefesselt worden. Den Tätern gelang es, einen niedrigen fünfstelligen Bargeldbetrag zu erbeuten. Beim Verlassen des Wohnhauses wurden sie von aufmerksamen Nachbarn beobachtet und verfolgt. Drei flüchtige Tatverdächtige wurden von ihren Verfolgern gestellt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Eine vierte Person konnte kurz darauf in Tatortnähe vorläufig festgenommen werden. Diebesgut, Tatwerkzeuge und ein Pkw wurden sichergestellt. Der Geschädigte wurde mit leichten Verletzungen vom Rettungsdienst versorgt und von Angehörigen betreut. Die vier mutmaßlichen Einbrecher im Alter von 34 -59 Jahren befinden sich noch in Polizeigewahrsam und warten derzeit auf ihre Vorführung beim Haftrichter. Sie stammen aus dem Bereich Frankfurt am Main und waren vermutlich gemeinsam mit einem Mercedes (A-Klasse, anthrazit) unterwegs. Zeugen, denen dieses Fahrzeug in den vergangenen Tagen aufgefallen ist, werden gebeten, sich unter Tel. 0761 882-5777 zu melden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Freiburg dauern an.

ts/jc/dk

Medienrückfragen bitte an:
Herrn Klose
Polizeipräsidium Freiburg
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Telefon: 0761 882-1010
E-Mail: freiburg.pp@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/