Schlüsseldienst verlangt horrenden Preis – Kripo ermittelt wegen Wuchers


15.02.2018, PP Unterfranken

Schlüsseldienst verlangt horrenden Preis – Kripo ermittelt wegen Wuchers
ALZENAU, LKR. ASCHAFFENBURG. Ein Schlüsseldienst hat am späten Mittwochabend offensichtlich die Notlage einer 20-Jährigen ausgenutzt. Da der Dame eine Rechnung über mehrere hundert Euro präsentiert wurde, ermittelt die Aschaffenburger Kripo nun wegen Wuchers.


Die Mieterin einer Wohnung in eines Mehrfamilienhauses in der Goethestraße hatte sich gegen 21.30 Uhr aus ihrer Wohnung ausgesperrt und telefonisch einen Schlüsseldienst verständigt. Ein Mitarbeiter kam etwa eine Stunde später und öffnete der Zeugin die Türe. Anschließend verlangte er für die Dienstleistung 970 Euro. Die 20-Jährige zahlte zunächst die Rechnung, erstattete im Nachgang dann jedoch Anzeige bei der Alzenauer Polizei. Die Kripo Aschaffenburg hat die Ermittlungen gegen den Inhaber der Firma wegen Wuchers bereits übernommen.

Da bereits weitere ähnlich gelagerte Fälle zur Anzeige gebracht wurden, nimmt die Unterfränkische Polizei dies zum Anlass, um einige Verhaltenstipps im Umgang mit Schlüsseldiensten zu geben:

Unseriöse Firmen täuschen oft vor, örtlich ansässig zu sein. Erfragen Sie beim Erstkontakt mit der Firma deshalb, von wo aus der Mitarbeiter anfährt und wie hoch die Anfahrtskosten in etwa sein werden Holen Sie wenn möglich einen Zeugen, wie Bekannte oder Nachbarn hinzu, während der Mitarbeiter bei Ihnen ist Beauftragen Sie zunächst nur die Öffnung der Tür und keine weiteren Leistungen wie etwa den Einbau eines neuen Schlosses. Vereinbaren Sie wenn möglich einen verbindlichen Festpreis Unterschreiben Sie keine ungeprüften Auftragsformulare und verlangen Sie im Anschluss in jedem Fall eine Rechnung, auf der alle Positionen einzeln aufgelistet sind Rufen Sie die Polizei, wenn Sie genötigt oder unter Druck gesetzt werden oder die Rechnungshöhe einer Firma völlig außer Verhältnis steht