Gemeinsame Pressemitteilung der Polizei und Staatsanwaltschaft in Celle Brandserie in der Stadt Celle – Polizei nimmt Jugendlichen fest.

Celle (ots) - In der im Zeitraum Mitte November bis Anfang Februar erfolgten Brandserie im Stadtgebiet Celle zeichnet sich ein Ermittlungserfolg für die Strafverfolgungsbehörden ab. Beamte der zentral zur Aufklärung der Brandserie eingerichteten Ermittlungsgruppe bei der Polizeiinspektion Celle nahmen gestern einen Jugendlichen fest.

Dem 17-Jährigen jungen Mann werden Brandstiftung in 5 Fällen, darunter in 2 Fällen schwere und in einem Fall sogar besonders schwere Brandstiftung, sowie Sachbeschädigung vorgeworfen. Ihm wird zur Last gelegt, am 19.11.2017 in dem Keller eines Mehrfamilienhauses im Hattendorffsgarten in Celle Sperrmüll und anderes Lagergut vorsätzlich angezündet und hiernach den Keller verlassen zu haben, wobei er ein Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus billigend in Kauf genommen hat. Nur durch das frühzeitige Eingreifen der Feuerwehr war ein Vollbrand des Wohnhauses verhindert worden. Nach den bisherigen Ermittlungen wird von einem Schaden von etwa 20.000,00 EUR ausgegangen.

Ferner soll er am 27.11.2017 in dem neben einem Wohnhaus in der Kirchhofstraße stehenden Schuppen Gegenstände angezündet haben, so dass der Brand auf den Schuppen übergriff, was er zumindest billigend in Kauf genommen haben soll. Nur durch das frühzeitige Eingreifen der Feuerwehr konnte verhindert werden, dass das unmittelbar angrenzende Wohnhaus ebenfalls in Vollbrand geriet. Nach den Ermittlungen bisher entstand ein Schaden in Höhe von etwa 15.000,00 EUR.

Am 04.01.2018 soll sich der Beschuldigte zu einem Mehrfamilienhaus in der Birkenstraße begeben und dort den Bereich des Dachbodens in Brand gesetzt haben, so dass dieser umgehend Feuer fing und nahezu vollständig ausbrannte. Die in der Dachgeschosswohnung sich zur Brandausbruchszeit aufhaltenden Hausbewohner mussten durch die Feuerwehr aus der Wohnung über das Wohnungsfenster gerettet werden. Es wird derzeit von einem Sachschaden von etwa 280.000,00 EUR ausgegangen.

Am 26.01.2018 soll der Beschuldigte sich zu einem Grundstück in der Denickestraße begeben und dort vorsätzlich einen Holzzaun in unmittelbarer Nähe einer Garage in Brand gesetzt haben, wobei er billigend in Kauf genommen haben soll, dass der Brand auf die Garage übergehen könnte. Weil dieser vorzeitig erlosch, kam es hierzu jedoch nicht.

Schließlich wird dem Beschuldigten vorgeworfen, am 09.02.2018 sich erneut zu dem Grundstück in der Denickestraße begeben und dort neben der Garage abgelegte Glaswolle in Brand gesetzt zu haben, wobei er auch in diesem Fall wenigstens billigend in Kauf genommen haben soll, dass der Brand auf die Garage übergreifen könnte. Der Brand konnte indes zuvor gelöscht werden.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Celle gegen den Jugendlichen Haftbefehl. Im Rahmen seiner Vorführung bei der Untersuchungsrichterin gestand er, für die beiden Brandlegungen in der Denickestraße verantwortlich zu sein. Im Übrigen bestritt er die Taten.

Nach Verkündung des Haftbefehls wurde der Beschuldigte, der bereits wegen Brandstiftung aufgefallen ist, durch die Polizei in eine Jugendanstalt verbracht.

Die Ermittlungsgruppe der Polizei war auf den 17-jährigen als Tatverdächtigen gekommen, nachdem Zeugen im Zusammenhang mit den Bränden einen jungen Mann mit einem Fahrrad beobachtet haben. Im Rahmen einer gerichtlich angeordneten Durchsuchung konnte dieses durch die Beamten festgestellt werden. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern an. Weitergehende Auskünfte können daher gegenwärtig nicht gemacht werden.

Zeugen, die etwas zur Aufklärung der Taten beitragen können, werden gebeten, sich möglichst umgehend mit der Polizeiinspektion Celle (Tel.: 277-215 oder 277-317) in Verbindung zu setzen.

Rückfragen bitte an:
Lars Janßen
Oberstaatsanwalt
Staatsanwaltschaft Lüneburg - Zweigstelle Celle
Im Werder 5
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