Zwei Sattelzüge mit gravierenden Mängeln aus dem Verkehr gezogen
17.02.2018, PP Oberfranken
Zwei Sattelzüge mit gravierenden Mängeln aus dem Verkehr gezogen
B303/SEßLACH, LKR. COBURG. Letztlich zwei Sattelzüge mit gravierenden Mängeln von der gleichen Firma zogen am Donnerstag und Freitag Coburger Verkehrspolizisten im Raum Coburg aus dem Verkehr.
Bei der Kontrolle eines slowenischen Sattelzuges auf der Bundesstraße B303 bei Dietersdorf fiel den Beamten am Donnerstagnachmittag zunächst auf, dass der 58 Jahre alte serbische Fahrer seine Fahrerkarte nicht in das dafür vorgesehene digitale Kontrollgerät gesteckt hatte. Bei der Auswertung der Fahrzeugeinheit stellten die Polizisten fest, dass der 58-Jährige zu diesem Zeitpunkt bereits eine Tageslenkzeit von 16 Stunden aufwies. Bei einer genauen Auswertung der Lenk- und Ruhezeiten des letzten Monats konnten Tageslenkzeiten von bis zu 45 Stunden festgestellt werden. Auch etliche tausend Kilometer ohne gesteckte Fahrerkarte legte der Fahrer zurück. Einen Nachweis über die Berufsfahrerqualifikation konnte der Mann ebenfalls nicht erbringen. Auch eine Lizenz für den gewerblichen Güterverkehr konnte der Kraftfahrer trotz intensiver Suche nicht vorzeigen, was daran lag, dass der Firma des Fahrers diese bereits im August 2017 entzogen worden war. Bei der Begutachtung des Fahrzeugzustandes stellten die Spezialisten für den Schwerverkehr zudem erhebliche technische und sicherheitsrelevante Mängel fest, weshalb sie das Fahrzeug zur genaueren Überprüfung in eine Fachwerkstatt begleiteten. Die Werkstatt stellte dann unter anderem gerissene Bremsscheiben, abgenutzte Bremsklötze und abgefahrene Reifen fest. Bei Recherchen bemerkten die Beamten zudem, dass die Zulassung des Sattelzuges gesperrt wurde, sodass die Polizisten die Kennzeichen, Fahrzeugdokumente und Fahrzeugschlüssel ebenfalls sicherstellten. Dem Serben untersagten die Ordnungshüter die Weiterfahrt. Ihn erwartet nun ein Bußgeld von knapp 15.000 Euro.
Weiteren Sattelzug stillgelegt
Nur einen Tag später, am Freitagmorgen, kontrollierten die Verkehrsspezialisten ein zweites Fahrzeug derselben Firma. Diesmal saß ein 54 Jahre alter Serbe am Steuer. Auch bei diesem Fahrzeug fehlte die Genehmigung für den gewerblichen Güterkraftverkehr. Bei der Auswertung der Fahrzeugeinheit stellten die Polizisten bei diesem Sattelzug zahlreiche Fahrten ohne gesteckte Fahrerkarte mit einer Fahrtstrecke von insgesamt 7.753 Kilometern fest. Bei der Kontrolle konnte der Fahrer lediglich seinen serbischen Reisepass vorzeigen. Der Grund hierfür war auch rasch gefunden, denn am Vortag wurde er durch das Verkehrskommissariat Salzburg kontrolliert. Da er hier eine Sicherheitsleistung in Höhe von 4.000 Euro nicht zahlen konnte, wurden sein Führerschein und der Nachweis über die Berufsfahrerqualifikation bis zur Erbringung der Sicherheitsleistung sichergestellt. Ohne die Sicherheitsleistung zu zahlen fuhr der Fahrer einfach weiter. Seine Papiere blieben somit in Österreich. Weitere umfangreiche Ermittlungen in diesem Zusammenhang werden die sachbearbeitenden Polizisten wohl noch eine Weile beschäftigen.