Mit einem Schmunzeln: Selbstjustiz – mit Rollator gegen Parksünder

Aachen (ots) - Einen Einsatz der besonderen Art bescherte eine 88-jährige Dame der Aachener Polizei am Freitagnachmittag (16.02.18, 14.52 Uhr). Ein (mehr oder weniger) falsch abgestelltes Auto in der Roermonder Straße hatte die Seniorin offenbar zur Weißglut gebracht und sie nahm ordentlich Schwung... mit ihrem Rollator.

Das Resultat: Ein gesellschaftskritisches Mahnmal für die Probleme, die der Straßenverkehr für das Alter bereithält. Deutlich sichtbar angebracht in der funkelnden Lackschicht des Pkw einer 22-jährigen Aachenerin. Sie und ihr Begleiter hatten verzweifelt die Polizei gerufen, nachdem sie erfolglos versucht hatten der Frau in einem Gespräch wenigstens eine Entschuldigung abzuringen.

Zu wenig Platz für Senioren, so das Urteil der 88-jährigen "Richterin". In der Begründung heißt es: "Ständig muss ich ausweichen und meinen Rollator irgendwo rauf- und runterheben. Das macht mich wütend", erklärte sie den hinzugerufenen Beamten. Nachvollziehbar.

"Eben ist da aber noch eine Frau mit Doppelkinderwagen problemlos vorbei gekommen", so die zutreffende Aussage der Gegenseite.

Mit dieser außergewöhnlichen Sachbeschädigung muss sich jetzt wohl ein Aachener Gericht beschäftigen. Fest steht: die Justiz wird sich angesichts dieser Rüstigkeit warm anziehen müssen, wenn die Verhandlung ansteht. Positiv: mit einem Führerscheinentzug werden sie die Seniorin jedenfalls nicht erneut auf die Palme bringen können.

Die Frage, ob die Dame in Betreuung ist sollte sich der Kadi jedenfalls sparen. "Was soll die Frage, ich bin doch nicht bekloppt", lautet die protokollierte Antwort in der Anzeige.

--Andreas Müller--

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