Pforzheim (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe - Zweigstelle Pforzheim - und des Polizeipräsidiums Karlsruhe
Der in den Medien veröffentlichte Raub zum Nachteil eines 29-Jährigen, der am späten Montagabend des 12. Februar kurz nach 23 Uhr am Eutinger Bahnhof überfallen und angeblich ausgeraubt worden sein soll, konnte weitgehend aufgeklärt werden. Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats Pforzheim haben ergeben, dass dem Mann nichts entwendet und der Raub vorgetäuscht wurde.
Den ersten Angaben des 29-Jährigen zufolge soll dieser, nachdem er aus dem aus Bietigheim kommenden Regional-Express ausstieg, auf dem Eutinger Bahnsteig von einer dunkelhäutigen Person nach einer Zigarette gefragt und durch einen zweiten Täter von hinten durch einen heftigen Schlag zu Boden gebracht worden sein. Noch auf dem Boden liegend sei er von den beiden unbekannten Männern mit weiteren Schlägen malträtiert worden. Später gab der Mann den Beamten zu Protokoll, dass aus seiner Umhängetasche ein vierstelliger Bargeldbetrag abhandengekommen sei, den er zuvor bei einer Bank abgehoben habe.
Der 29-jährige Italiener, der bei den polizeilichen Vernehmungen tatsächlich Verletzungen aufwies, räumte nach Vorhalt festgestellter Ungereimtheiten zwischenzeitlich ein, dass es den Bargeldbetrag gar nicht gab. Er habe gehofft, auf diese Art einen Ausweg aus seiner finanziellen Notlage zu finden.
Die Beamten des Kriminalkommissariats Pforzheim gehen davon aus, dass der 29-Jährige tatsächlich Opfer einer Körperverletzung wurde, deren Hintergründe und Tatörtlichkeit sich bisher allerdings nicht aufklären ließen. Diesbezügliche Ermittlungen dauern noch an. Das vermeintliche Raubopfer wird nun wegen Vortäuschens einer Straftat zur Anzeige gebracht.
Dr. Bernhard Ebinger, Staatsanwaltschaft Karlsruhe - Zweigstelle Pforzheim
Frank Otruba, Polizeipräsidium Karlsruhe, Pressestelle
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