Düren (ots) - Obwohl eine 90 Jahre alte Frau aus Merken zunächst ein gesundes Misstrauen an den Tag legte, gelang es am Donnerstagmittag bislang unbekannten Betrügern, sie zu bestehlen.
Die alte Dame hatte um kurz nach 14:00 Uhr zwei ihr unbekannte männliche Personen bemerkt, die auf ihr Haus zukamen. Sie öffnete ihnen die Tür, hatte vorsorglich jedoch einen Riegel als Sicherung vorgelegt. Die beiden Männer stellten sich ihr unter Vorzeigen von grünlichen Dienstausweisen als Polizeibeamte vor. Sie lobten die 90-Jährige sogar für ihr umsichtiges Verhalten, die Zusatzsicherung zu nutzen, und baten dann um Einlass. Sie erklärten, sie wüssten von dem Bargeld, welches die Frau zu Hause verstecke, und müssten dieses nun überprüfen. Als Begründung gaben sie an, es hätten sich einige Einbrüche in der Nachbarschaft ereignet und daher müsse man ihren Besitz kontrollieren.
Die Seniorin ließ die Fremden ins Haus und zeigte ihre Ersparnisse, die sofort von einem der Täter einbehalten wurden. Hier lautete die fadenscheinige Begründung erneut, die "Beamten" müssten das Geld auf der Wache nachzählen. Auf den Protest der Eigentümerin und das Verlangen nach einer Bescheinigung gingen die Betrüger nicht ein, sondern verließen in Windeseile das Wohnhaus. In welche Richtung sie flüchteten ist nicht bekannt.
Die Geschädigte wendete sich unmittelbar nach der Tat an die echte Polizei, die sofort die Ermittlungen aufnahm. Sie sucht nun nach den beiden Tätern, die wie folgt beschrieben werden: einer der beiden ist etwa 37 bis 45 Jahre alt und geschätzte 170 bis 175 Zentimeter groß. Er hat ein volles Gesicht ohne Bart und mittelblondes, lockiges Haar. Er sprach hochdeutsch mit seinem Opfer. Sein Mittäter ist vermutlich im Alter von 40 bis 45 Jahren und mit 175 bis 178 Zentimeter etwas größer. Er hat kurzes, helles Haar mit Geheimratsecken und trug eine helle Oberbekleidung aus Stoff.
Hinweise auf die beschriebenen Personen oder andere verdächtige Wahrnehmungen in Merken werden an den zuständigen Sachbearbeiter der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 02421 949-8211 erbeten. Außerhalb der üblichen Bürodienstzeiten ist die Leitstelle der Polizei unter der Nummer 02421 949-6425 zu erreichen. In dringenden Fällen ist die Notrufnummer 110 stets die richtige Wahl!
Unmittelbar vor der Tat erhielt die Geschädigte keine Anrufe von vermeintlichen Polizeibeamten, wie es in den vergangenen Tagen im Kreis Düren und vor allem in der Städteregion Aachen häufiger vorkam. Zwischen einem derartigen Anruf und dem darin angekündigten Erscheinen vermeintlicher Polizeibeamter haben potentielle Opfer in der Regel ein wenig Bedenkzeit. In dieser können noch Zweifel an dem Vorgehen entstehen, so dass die bevorstehende Tat durch umsichtiges Verhalten der Senioren vereitelt werden kann. In Merken nutzten die Täter ganz offensichtlich den Überraschungseffekt und ihre tatsächliche Anwesenheit aus, um ihr Opfer zu überrumpeln.
Nicht oft genug kann die Polizei die folgenden Hinweise geben: Sprechen Sie mit älteren Angehörigen und Bekannten über diese Betrugsmasche. Erklären Sie Ihnen, dass echte Polizisten niemals so vorgehen. Sie klingeln nicht an Haustüren, um nach Wertsachen zu fragen! Auch eine im Telefondisplay angezeigte Notrufnummer "110" ist gefälscht, sie ist immer ein Hinweis auf einen Betrugsversuch! Das einzig richtige Verhalten in solchen Fällen ist: auflegen beziehungsweise nicht öffnen und die Polizei informieren!
Rückfragen bitte an:
Polizei Düren
Pressestelle
Telefon: 02421 949-1100
Fax: 02421 949-1199