Ratingen (ots) - Traditionell führt die Ratinger Feuerwehr Anfang März ihre Hauptversammlung, die sogenannte Wehrversammlung, durch. Der Leiter der Feuerwehr Ratingen, René Schubert, und der für die Freiwillige Feuerwehr verantwortliche Stadtbrandinspektor Uwe Schneiders begrüßten neben über 300 Mitgliedern der Feuerwehr Ratingen viele Ehrengäste von Verwaltung, Politik und aus der Feuerwehrwelt. Abwechselnd moderierten die beiden Führungshäupter der Feuerwehr Ratingen locker durch den Abend.
Bei seiner Reflektion des vergangenen Jahres zeigte René Schubert auf, wie die Belastung für die ehrenamtlichen und beruflichen Kräfte gestiegen war:
"19118 Alarmierungen erreichte die Ratinger Feuerwehr 2017. Das ist erneut ein Zuwachs von über 2 % bzw. von mehr als einem zusätzliche Einsatz jeden Tag. Zuwächse sind insbesondere in der Notfallrettung und im Notarztdienst zu verzeichnen. Feuerwehreinsätze zur Brandbekämpfung und Hilfeleistung haben sich auf dem hohen Vorjahresniveau stabilisiert, tendenziell steigen diese aber auch kontinuierlich an: Über 1600 Feuerwehreinsätze in 2017 sind fast das doppelte wie knapp 900 Einsätze im Vergleichsjahr 2005.
Zur Bewältigung aller Einsätze sowie der notwendigen Aufgaben zur Einsatzvorbereitung, Ausbildung, Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit und Einsatznachbereitung ist das Personal die wichtigste Ressource. Die Gesamtstärke der Feuerwehr liegt bei 573 Mitgliedern. Insbesondere die Jugendfeuerwehr konnte durch die Kampagne "Jugendfeuerwehr - jetzt schon ab 10" Mitglieder gewinnen und führt wieder eine Warteliste.
Die Zielerreichung der Schutzziele im Brandschutz lag 2017 bei 61 % für das Schutzziel 1 und 75 % für das Schutzziel 2. Schutzziel 1 fordert dabei das Eintreffen von 10 Kräften 8 min nach Alarmierung, Schutzziel 2 das Eintreten weiterer 6 Kräfte nach insgesamt 13 min. Die Maßnahmen zur Verbesserung der Schutzzielerreichung auf das Zielniveau 80 % aus dem Brandschutzbedarfsplan 2012 sind nunmehr nahezu alle umgesetzt, die Fortschreibung des Bedarfsplans ist fällig. Leider scheiterte diese 2017 an der sehr hohen Auslastung des Tagesdienstes der Berufsfeuerwehr - der aktuell anstehenden Organisationsuntersuchung des Tagesdienstes wird daher nun gespannt entgegen gesehen.
Die Planungen zur Umsetzung des Rettungsdienstbedarfsplanes des Kreises wurde vom Rat beschlossen. Die Ausweitung der Notfallrettung um drei Tages-Rettungswagen und einen Spitzenlast-Rettungswagen gehen mit dem Neubau einer Wache einher. Besondere Herausforderung ist unverändert die Notfallsanitäter-Qualifizierung der Kolleginnen und Kollegen. Umso wichtiger, dass die Besoldung der entsprechenden Funktionsstellen sowie der Praxisanleiterstellen, die Ausbilder der Notfallsanitäter, im Rahmen der Gebührenverhandlungen mit den Krankenkassen neu festgelegt werden konnten.
Die Personalentwicklung insgesamt ist die größte Herausforderung im Ehren- wie auch insbesondere im Hauptamt. Zu Zeiten von nahezu Vollbeschäftigung ist der öffentliche Dienst nicht mehr unbedingt attraktiv. Die Dienststellen stehen zunehmend in Konkurrenz zueinander. Die Arbeitsbedingungen, die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten und die Spezialisierungschancen sind nur einige der Kriterien, die wichtig sind für eine attraktive Feuerwehr. Eine attraktive Feuerwehr zu sein ist somit eine wesentliche Herausforderung zur Sicherung der personellen Ausstattung!" Im Rahmen der Wehrversammlung wurde wieder eine Vielzahl von Feuerwehrangehörigen befördert, einigen wurde eine neue Funktion übertragen.
Mit dem Ehrenzeichen der Feuerwehr Ratingen in Silber wurden Bernhard Hansch, Franz Josef Wiesenhöfer, Ulrich Schabinger geehrt. Hugo Herzberg und Herbert Schneiders wurden mit dem Ehrenzeichen der Feuerwehr Ratingen in Gold ausgezeichnet. Sie alle haben durch Ihr Wirken in den unterschiedlichsten Bereichen der Feuerwehr oder zugunsten der Feuerwehr eine außergewöhnliche Leistung gezeigt, bzw. zeigen sie immer noch.
Mit der Auszeichnung" Partner der Feuerwehr" wurde in diesem Jahr die Firma Ries Bedachungen ausgezeichnet. Die Firma Ries Bedachungen ist seit Jahren mit der Feuerwehr Ratingen verbunden und stellt bei Einsätzen jederzeit die beschäftigten Freiwilligen Feuerwehrleute von der Arbeit frei.
In guter alter Tradition klang der Abend nach dem offiziellen Akt in gepflegter, rustikaler Atmosphäre in der Fahrzeughalle der Hauptfeuer- und Rettungswache aus.
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Jan Neumann
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