„110 auf dem Telefondisplay“ ist nicht die Polizei! – Seniorin um 60.000 Euro betrogen


22.03.2018, PP Unterfranken

„110 auf dem Telefondisplay“ ist nicht die Polizei! - Seniorin um 60.000 Euro betrogen
WÜRZBURG / SANDERAU. Betrüger haben am Dienstagabend eine Seniorin um ihre Ersparnisse gebracht. Dabei haben die Unbekannten erneut die Masche „falscher Polizeibeamter“ genutzt, um die Rentnerin zu täuschen. Sie übergab im guten Glauben, ihr Geld in Sicherheit zu bringen, mehrere zehntausend Euro an einen angeblichen Beamten.


Die Geschädigte hatte gegen 20.00 Uhr einen Anruf von einem falschen Polizisten erhalten. Auch da im Display ihres Telefons die Nummer „110“ angezeigt wurde, glaubte die ältere Dame die Geschichte des Mannes. Der machte ihr weis, in ihrer Nachbarschaft wären zwei Einbrecher festgenommen worden, mehrere Täter wären allerdings noch auf der Flucht und das Geld der Seniorin somit in Gefahr. Die ältere Dame übergab etwa zwei Stunden später schließlich ihre daheim gelagerten Ersparnisse in ihrer Wohnung in der Randersackerer Straße an einen Betrüger.

Der Bote wird wie folgt beschrieben:

Ca. 185 cm groß Etwa 35 Jahre alt Kräftige Figur Trug eine schwarze Wollmütze ohne Aufdruck Sprach deutsch mit ausländischem Akzent
Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Sachbearbeiter bei der Kripo unter Tel. 0931/457-1732 in Verbindung zu setzen.

Die aktuellen Fälle zeigen, dass die Betrüger auch weiterhin mit der Masche aktiv sind und gerade ältere Menschen damit hinters Licht führen wollen. Dabei wenden sie unter anderem auch das sogenannte „Call-ID-Spoofing“ an, eine technische Manipulation des Telefons, durch die eine veränderte Anrufer-Nummer angezeigt wird.

Deshalb nochmals der wichtige Hinweis: Die Polizei ruft nicht unter der Nummer 110 bei den Bürgern an und ist deshalb auch kein Beweis für die „Echtheit“ des Anrufers! Die Unterfränkische Polizei warnt weiterhin vor den Betrügern am Telefon und bittet insbesondere jüngere Personen ihre älteren Verwandten und Bekannten regelmäßig über die Vorgehensweise der Täter zu informieren und zu sensibilisieren.